Der US-Südstaat Arkansas wurde am Freitag von einem schweren Tornado heimgesucht. Der örtliche Rettungsdienst gehe von mindestens 600 Verletzten aus, berichtete ein lokaler Sender am Freitag. Am Samstag berichtet «Fox News» von mindestens 11 Toten.
Nach offiziellen Angaben hat der Tornado zudem eine erhebliche Verwüstung angerichtet. Im Zentrum des Staats sei «bedeutender Schaden» entstanden, schrieb Gouverneurin Sarah Huckabee Sanders (40) am Freitag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Lokalzeitung «Democrat-Gazette» berichtete unter Berufung auf ein Spital, es würden bereits «mehrere» Verletzte in kritischem Zustand behandelt.
70'000 Menschen ohne Strom
Erst vor wenigen Tagen waren bei einem Tornado im an Arkansas angrenzenden Mississippi 13 Menschen ums Leben gekommen. Wie die «New York Times» berichtete, ging der Tornado in der Nähe von Little Rock, der Hauptstadt von Arkansas, nieder, liess Bäume umknicken und beschädigte Häuser. Mehr als 70'000 Menschen waren der Website Poweroutage.us zufolge im gesamten Bundesstaat ohne Strom.
Polizei und Rettungskräfte seien im Einsatz, um Verletzten zu helfen, schrieb Gouverneurin Sanders. Die Republikanerin forderte die Bewohner angesichts weiterer Sturmwarnungen durch den nationalen Wetterdienst NWS auf, sich weiterhin in Sicherheit aufzuhalten.
Der Bürgermeister von Little Rock, Frank Scott (39), schrieb auf Twitter von einem «verheerenden» Sturm. Gouverneurin Sanders schrieb, sie habe die Nationalgarde zur Unterstützung der örtlichen Einsatzkräfte entsandt.
Tornados sind schwer vorherzusagen. In den USA kommen sie relativ häufig vor, insbesondere im Zentrum und im Süden des Landes. Am vergangenen Wochenende hatte ein Wirbelsturm im an Arkansas angrenzenden Bundesstaat Mississippi insbesondere in der Ortschaft Rolling Fork massive Schäden angerichtet, 13 Menschen waren ums Leben gekommen. Im Dezember 2021 waren bei Tornados im Bundesstaat Kentucky rund 80 Menschen gestorben.
Biden steht Betroffenen bei
Am Freitag besuchten US-Präsident Joe Biden (80) und seine Frau Jill den kleinen Ort Rolling Fork in Mississippi, der besonders hart von dem Tornado getroffen worden war.
Die Bidens machten sich bei dem Besuch ein Bild von der Zerstörung in der 2000-Einwohner-Gemeinde und trafen unter anderem den Bürgermeister der Stadt und betroffene Anwohner. «Sie sind nicht alleine», sagte Biden inmitten von Trümmern zerstörter Häuser und entwurzelter Bäume. «Das amerikanische Volk wird Ihnen beistehen. Es wird Ihnen helfen, hier durchzukommen – und ich auch», versprach Biden. Der Präsident kündigte für Montag die Eröffnung eines lokalen Katastrophenzentrums an, wo sich betroffene Anwohner Hilfe suchen könnten. (SDA)