TV, Radio, Internet. Beda Stadler (70) war als Experte allgegenwärtig. Plötzlich verschwand der Immunologe von der Bildfläche: BLICK berichtete damals über die Spitaleinweisung. Über die Gründe hüllte sich seine Familie damals noch in Schweigen.
Jetzt ist klar, was passiert ist: Ende September plagen Stadler starke Kopfschmerzen und Schwindelattacken. Er sieht alles doppelt. Er wird mit einem Aneurysma ins Spital eingeliefert – ihm droht eine Hirnblutung. Diese würde innert kürzester Zeit zum Tod führen. Stadler wird sofort operiert. Die Ärzte öffnen seinen Schädel und verhindern das Schlimmste. Doch das ist erst der Anfang von Stadlers Leidensgeschichte, wie der «Walliser Bote» berichtet.
Sechs Wochen nicht ansprechbar
Bei einer Nachuntersuchung entdecken die Ärzte zusätzlich eine Gefässmissbildung an der Hirnhaut, eine sogenannte Fistel. Stadler kommt erneut unters Messer. Doch dem Neurochirurgen gelingt es nicht, die Fistel zu schliessen. Stadler muss deshalb ins künstliche Koma versetzt werden.
Sechs Wochen lang ist Stadler nicht ansprechbar. In der Zeit des künstlichen Komas erleidet er fünf Hirnschläge und drei epileptische Anfälle. Die Ärzte machen der Familie klar, dass er nie mehr der Alte sein wird.
Nach dem Aufwachen spricht er nur Englisch
Zu allem Übel bekommt Stadler auch noch eine Lungenentzündung. Und als wäre das alles nicht schon genug, fängt er sich im Spital noch das Coronavirus ein! Er zeigt zum Glück jedoch nur leichte Symptome. Als Stadler langsam wieder aufwacht, spricht er zuerst nur Englisch. Eine Zeit lang bleibt er ans Bett gefesselt. Allmählich klappt es auch mit dem Gehen. Deutsch spricht er schliesslich auch wieder.
30 Kilo hat Stadler während seines Krankseins verloren, wie der «Walliser Bote» berichtet. Er sehe müde und erschöpft aus. «Fit war ich sowieso noch nie», sagt er der Zeitung. Aber er fühle sich gesund. Seine Frau achte jetzt genauestens darauf, was er esse. «Sie sagt immer, dass ich zu dick bin. Wenn sie es sagt, stimmt es wohl.»
Zum Erstaunen der Ärzte erholt sich Stadler beinahe komplett. Nach der Coronavirus-Infektion sei der Geruchssinn noch teilweise weg, sagt er. Kaffee schmecke ihm zudem nicht mehr wie vor der Erkrankung. «Irgendwie stinkt das.» Das Coronavirus war für ihn jedoch nicht das Schlimmste. «Wenn jemandem das passiert, was mir passiert ist, hat man andere Sorgen als dieses Coronavirus», sagt Stadler. (noo)