Schweizer Unternehmen setzen bei der Corona-Impfung mehrheitlich auf Eigenverantwortung: Laut einer Umfrage des Personaldienstleisters Manpower liebäugeln nur 1 Prozent der Firmen mit einer Impfpflicht für ihre Mitarbeitenden.
Das sei der niedrigste Wert weltweit, schreibt Manpower in einer Mitteilung vom Dienstag. Global seien im Schnitt 16 Prozent der befragten Unternehmen der Meinung, dass ihre Mitarbeitenden geimpft werden müssten. Besonders hoch ist die Zustimmung zur obligatorischen Impfung etwa in Brasilien (41 Prozent) oder Mexiko (45 Prozent). In Europa, Afrika und im Nahen Osten sind im Schnitt 8 Prozent dafür.
41 Prozent der Schweizer Unternehmen wollen ihre Mitarbeitenden allerdings durchaus zur Impfung ermutigen und die entsprechenden Vorteile bekräftigen, wie aus der Umfrage unter 750 Firmen aus verschiedenen Branchen weiter hervorgeht. Diese wurde im Rahmen einer vierteljährlichen Befragung durchgeführt, die sich üblicherweise um die Prognosen zum Personalbestand im nächsten Quartal dreht.
Pessimismus auf dem Arbeitsmarkt
Die Prognosen zeigen, dass die Situation für Stellensuchende in der Schweiz während der Corona-Krise relativ stabil geblieben ist. Von April bis Juni erwarten die Firmen begrenzte Einstellungsmöglichkeiten mit einem Netto-Beschäftigungswachstum von 2 Prozent. Das entspricht einer Verbesserung um 5 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorquartal.
Allerdings zeigen sich die Befragten in der Schweiz im weltweiten Vergleich weniger optimistisch für die Zukunft. Hierzulande erwartet nämlich nur etwas mehr als jeder zehnte Arbeitgeber, Ende Juli das Vor-Krisen-Einstellungsniveau zu erreichen. Und weitere 10 Prozent erwarten dies bis Ende Jahr. Weltweit sind es 16,6 Prozent.
Manpower beobachtet laut der Mitteilung aber bereits wieder einen Anstieg bei den Einstellungen von Temporärpersonal – was meist ein Zeichen für einen baldigen wirtschaftlichen Aufschwung ist. (SDA/ise)