Er sass hinter dem Steuer eines Busses der Basler Verkehrsbetriebe (BVB) – und zwar ohne Führerausweis. Eineinhalb Jahre konnte ein Baselbieter Chauffeur (38) unbemerkt Gäste befördern, wie die «bz» berichtet. Dafür wird ihm nächste Woche vor dem Strafgericht der Prozess gemacht.
Die BVB äussern sich nicht zu dem konkreten Fall. Auch nicht, wie vielen Angestellten der Ausweis entzogen wurde. Sollte ein Chauffeur das Billett verlieren, würde man versuchen, den Angestellten in einem anderen Bereich im Unternehmen unterzubringen, sagt Samuel Enderli von den Basler Verkehrsbetrieben (BVB) der «bz».
Passanten mitgeschleift
Dass die Anforderungen für den Job als Busfahrer gesenkt wurden, da die BVB mit Personalmangel zu kämpfen hat, weist Enderli entschieden zurück. «Ganz im Gegenteil, denn mit den Fahrproben, die wir im Rekrutierungsprozess durch unsere Fahrlehrer durchführen lassen, prüfen wir die Fahrkompetenz und die Fahreignung, das Allgemeinwissen im Strassenverkehr und den Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmenden.»
Aber nicht nur wegen der Führerausweis-Geschichte steht der Mann vor Gericht. Im September 2019 hatte der 38-Jährige einen Streit mit einer Autofahrerin. Die Situation eskalierte. Am Ende soll er sogar einen Passanten mit dem Auto mitgeschleift haben. Kokainkonsum wird ihm ebenfalls vorgeworfen. (lrc)