Unheimlicher Anblick in Ettingen BL: Am Dachvorsprung eines Bauernhofes ist ein Stock befestigt – daran hängt eine tote Krähe!
Sonja Ryter (56) ist vom Anblick schockiert. Denn am Bauernhof würden regelmässig Spaziergänger entlang laufen, darunter auch Familien mit kleinen Kindern. «Der lebt von Tieren und hängt tote Vögel auf», sagt sie zu Blick. Das gehe aus ihrer Sicht nicht auf.
Der Grund für die makabere Vorrichtung: Einige Bauern verwenden die toten Tiere zur Abschreckung anderer Vögel, damit sie beispielsweise nicht die Siloballen aufpicken.
Der Kanton hält von dieser Vogelscheuchen-Taktik gar nichts. «Tote Tiere sind so zu entsorgen, dass von den Kadavern keine Gefahr für die Verschleppung von Tierseuchen ausgeht. Die Krähe müsste daher zur Kadaversammelstelle gebracht werden», sagt Rolf Wirz von der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion zu Blick. Diese tote Krähe sei der Polizei bislang nicht gemeldet worden.
Ansonsten würde ich aber das Veterinäramt einschalten und den Landwirt dazu auffordern, das Tier in der Kadaversammelstelle zu entsorgen.
Bessere und tierfreundlichere Methoden
Laut dem Schweizer Tierschutz (STS) ist die gruselige Methode aber ohnehin nutzlos. «Krähen merken sehr schnell, dass hier keine Gefahr besteht und sind mit diesem entwürdigenden Umgang nicht nachhaltig von den Feldern fernzuhalten», heisst es in einem Merkblatt des STS.
Und: Es gibt bessere und tierfreundlichere Methoden, die Schäden an Feldern zu minimieren. Beispiele dafür sind etwa parkierte Autos, farbige Plastikbänder und Knallapparate. Doch weil die Krähen sehr intelligent sind, brauche es bei der Abwehr aber vor allem eines: Abwechslung.
Der Bauer, der die tote Krähe aufgehängt hat, war für Blick nicht erreichbar. (bra)