Die Omikron-Variante des Coronavirus versetzt Behörden und Regierungen weltweit in den Alarm-Modus. Auch in der Schweiz. Am Dienstag sind die ersten beiden bestätigten Fälle in der Schweiz bekanntgeworden. Am Mittwoch folgte bereits ein dritter.
Wie das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt am Dienstagabend mitteilte, betrifft einer der am Dienstag bekanntgewordenen Fälle den Kanton Basel-Stadt. Jetzt ist klar: Der Fall trat am Gymnasium Kirschgarten auf.
Leichte Symptome
Die Hintergründe sind weitgehend unklar. Wie das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt in einer Medienmitteilung vom Mittwoch schreibt, handelt es sich beim Betroffenen um einen 19-jährigen Gymi-Schüler. «Die Ansteckungsquelle ist unbekannt, es bestand keine Reisetätigkeit im Vorfeld.» Entdeckt wurde der Fall mit dem regelmässigen Massentesten in Schulen. Der anschliessende Einzeltest sei sequenziert und das Omikron-Virus bestätigt worden.
Der Schüler war der Mitteilung zufolge vollständig geimpft und wurde in Isolation versetzt. Er hat nur leichte Symptome. Im ansteckungsrelevanten Zeitraum hatte er Kontakt mit seiner Klasse sowie mit dem Chor und dem Orchester, mit denen er in der letzten Woche eine Aufführung hatte. Das Contact-Tracing-Team hat Schulleitung, Eltern und weitere private Kontaktpersonen des Schülers informiert. Rund 100 Personen müssen für zehn Tage in Quarantäne.
Zuschauer nicht in Quarantäne
Wie Blick weiss, trat der Betroffene am 23. November 2021 in der Basler Martinskirche auf. Dort fand das Jahreskonzert seines Orchesters statt. Die Kirche war vollgepackt mit Zuschauern. Weil an der Veranstaltung Zertifikatspflicht galt, gab es keine Maskenpflicht. Die Personen, die in Quarantäne mussten, stammen aus dem Chor, dem Orchester uns aus der Klasse des Betroffenen. Zudem seien private Kontakte darunter, sagt das Basler Gesundheitsdepartement gegenüber Blick. Man habe sich aber dagegen entschieden, die am Konzert anwesenden Zuschauer in Quarantäne zu schicken. Das wäre aus epidemiologischer Sicht nicht verhältnismässig gewesen, teilt der Kanton mit. Es habe kein enger Kontakt zum Betroffenen bestanden.
Zum jetzigen Zeitpunkt besteht laut dem Gesundheitsdepartement auch für alle anderen Klassen und Personen, die keinen direkten Kontakt hatten, keine Notwendigkeit für zusätzliche Vorsichtsmassnahmen. Täglich fielen derzeit Klassenpools positiv aus, heisst es weiter. Jedoch hätten sich bisher keine weiteren Hinweise auf das Omikron-Virus gefunden. Das Gesundheitsdepartement werde informieren, wenn zusätzliche Massnahmen notwendig würden.
Bestätigung in Basel-Landschaft, Abklärungen in Zürich
Wo traten die beiden anderen Schweizer Omikron-Fälle auf? «Die jeweiligen Kantone sind dabei, den Kontext der Fälle abzuklären», heisst es beim Bundesamt für Gesundheit (BAG). Die Kantone würden dann darüber informieren.
Wie die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion des Kantons Basel-Landschaft in einer Mitteilung von Mittwochmittag schreibt, hat sich auch im Kanton Basel-Landschaft ein positiver Fall der Omikron-Variante bestätigt. Die betroffene Person sei in Isolation. Das Contact Tracing-Team habe die nötigen Massnahmen eingeleitet und weitere Quarantänemassnahmen getroffen. Eine ursprünglich angenommene Verbindung mit dem Fall in Basel-Stadt habe sich nicht bestätigt. Die Ansteckungsquelle ist den Behörden nicht bekannt.
Wie die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilt, befindet sich derzeit zudem im Kanton Zürich ein Fall in Abklärung.
Restriktionen bei Einreise aus 23 Ländern
Aus immer mehr Ländern wurden in den vergangenen Tagen Ansteckungen mit der Omikron-Virusvariante gemeldet. Die Weltgesundheitsorganisation hatte diese am Freitag aufgrund ihrer grossen Anzahl von Spike-Mutationen als «besorgniserregend» eingestuft.
In bisher 23 Ländern müssen alle Personen beim Boarding für Flüge in die Schweiz einen negativen Corona-Test vorweisen. Zudem müssen sie nach Einreise in die Schweiz für zehn Tage in Quarantäne. Das gilt auch für Genesene und Geimpfte.
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Zuerst wurde Omikron in Südafrika nachgewiesen. Wo die Variante ursprünglich herkommt, ist unklar. Auch in Botswana wurden frühe Fälle registriert. Am Mittwoch berichten nun die nigerianischen Behörden, sie hätten Omikron schon im Oktober festgestellt. Das Nigeria Centre for Disease Control informiert, dass eine retrospektive Sequenzierung von Fällen bei Reisenden nach Nigeria die Variante in einer im Oktober entnommenen Probe identifiziert habe.