Auch in der Schweiz
18 Femizide in diesem Jahr

Viele Frauen Opfer von Tötungsdelikten im Rahmen von häuslicher Gewalt. Eine Präventionskampagne sollte Betroffene unterstützen, doch nötige Gelder wurden nun gestrichen.
Publiziert: 26.11.2023 um 02:00 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2023 um 08:48 Uhr
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Der erste Femizid dieses Jahres ereignete sich im Februar in Rupperswil AG. Ein Mann tötete seine 47-jährige Ehefrau in dem Inbiss, in dem sie gemeinsam arbeiteten.
Foto: Luisa Ita
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Erika UnternährerRedaktorin

Am 11. November tötet ein Mann in Richterswil ZH eine 30-Jährige. Am Abend des gleichen Tages greift ein Mann in Siegershausen TG seine 43-jährige Frau mit einem «spitzen Gegenstand» an. Sie erleidet mehrere Verletzungen.

Die Fälle sind die neusten auf stopfemizid.ch. Die Website existiert seit 2020 und gehört zum ersten Rechercheprojekt, das Femizide in der Schweiz dokumentiert. Die Einträge vom 11. November markieren die 18. Tötung einer Frau und die vierte versuchte Tötung in diesem Jahr.

Eine Studie des Eidgenössischen Büros für Gleichstellung ergab 2021, dass 40 Prozent dieser Delikte innerhalb einer Partnerschaft geschehen.

Im Corona-Jahr 2020 erreichte die Zahl registrierter Fälle häuslicher Gewalt mit über 20'000 Straftaten einen Höchststand. Auch danach blieb die Zahl bei mehr als 19'000 Fällen jährlich. Um die Bevölkerung für häusliche, sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt zu sensibilisieren und Betroffene zu unterstützen, forderten die Nationalrätinnen Tamara Funiciello (33, SP) und Jacqueline de Quattro (63, FDP) sowie Mitte-Ständerätin Marianne Maret (64) von der Regierung Massnahmen zu diesem Thema. 

Mit Erfolg. Der Bundesrat machte sich für die Vorstösse stark, die grosse Mehrheit der Räte stimmte zu. Für die Finanzierung der Kampagne wurden zusätzliche Mittel von gut einer Million Franken beantragt. Doch was vielversprechend begann, endete – zumindest vorerst – mit einer Enttäuschung: Aufgrund der Finanzlage lehnt es der Bund nun ab, zusätzliche Gelder für die Kampagne bereitzustellen. 

Die SP reagierte mit einer Petition, um diesen Entscheid zu korrigieren. Bis gestern hatten mehr als 10'500 Personen ihre Unterschrift dafür gegeben. 

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