Ärmere Länder haben zu wenig Impfstoff
WHO verlangt Stopp von Booster-Impfung gegen Corona

Viele ärmere Länder haben kaum Impfstoff, um ihre Bevölkerung gegen das Coronavirus zu schützen. Die WHO verlangt nun, dass die reicheren Länder die 3. Impfung aussetzen, bis die weltweite Durchimpfungsrate höher ist.
Publiziert: 04.08.2021 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2021 um 17:10 Uhr
Die Länder sollen mit der Auffrischungsimpfung warten, verlangt die WHO.
Foto: imago images/Eibner Europa

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert einen vorübergehenden Stopp von Auffrischimpfungen (Booster) gegen das Coronavirus, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus kritisierte die in mehreren Ländern erörterten Pläne für solche Impfungen am Mittwoch in Genf.

Bereits begonnene Auffrischimpfungen sollten ausgesetzt und Pläne dafür bis mindestens Ende September auf Eis gelegt werden, bis mindestens zehn Prozent der Menschen in allen Ländern der Welt geimpft seien.

«Länder mit hohen Einkommen haben 100 Impfdosen pro 100 Einwohner verabreicht», sagte Tedros. «Gleichzeitig konnten Länder mit niedrigen Einkommen nur 1,5 Dosen pro 100 Menschen verabreichen, weil ihnen Impfstoff fehlt. Wir brauchen dringend eine Kehrtwende, so dass die Mehrheit der Impfstoffe in Länder mit niedrigen statt hohen Einkommen geht.»

Dritte Impfung in Deutschland beschlossen

Deutschland hatte diese Woche angekündigt, die dritte Impfung für Risikopatienten bereits am September anzubieten. Eine Auffrischungsimpfung gibt es frühestens sechs Monate nach der erstmaligen Herstellung des vollständigen Impfschutzes.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat derweil noch keine Entscheidung zur dritten Impfung gefasst. Impfdosen dürften dafür aber genug vorhanden sein: der Bund hat für die kommenden Monate und das nächste Jahr Impfstoff für rund 17 Millionen Menschen nachbestellt. (hah/SDA)

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