Zahlen steigen zu stark
Israel führt Grünen Pass wieder ein

In Israel müssen Geimpfte und Genesene bei Grossveranstaltungen wieder Bescheinigungen vorlegen. Dieser sogenannte Grüne Pass wurde zwischenzeitlich aufgehoben, wird nun aber wegen der steigenden Fallzahlen wieder eingeführt.
Publiziert: 29.07.2021 um 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2021 um 10:25 Uhr
in Israel wird der sogenannte Grüne Pass wieder eingeführt, weil die Corona-Zahlen in letzter Zeit stärker gestiegen sind.
Foto: AFP

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Israel seit Donnerstag wieder der sogenannte Grüne Pass. Bei Versammlungen von mehr als 100 Menschen müssen Teilnehmer, die älter als zwölf Jahre alt sind, eine Bescheinigung für Geimpfte oder Genesene vorzeigen oder ein negatives Corona-Testergebnis.

Dies gilt unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants, Konferenzen und Gebetshäuser.

Eingeführt, abgeschafft, nun wieder da

Der Grüne Pass, der Erleichterungen für Geimpfte und Genesene brachte, war in Israel im Februar eingeführt worden. Nach einem deutlichen Rückgang der Infektionszahlen waren die meisten Beschränkungen jedoch wieder aufgehoben worden.

Ein Expertenteam empfahl eine dritte Auffrischungsimpfung für Erwachsene, wie es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums hiess. Uneinigkeit habe allerdings über die Altersgruppe geherrscht, welche die Impfung erhalten solle - entweder über 60-Jährige oder über 70-Jährige. In den kommenden Tagen werde das Ministerium eine endgültige Entscheidung über eine dritte Impfung und die entsprechende Altersgruppe treffen, hiess es.

Pfizer-Impfstoff habe nachgelassen

Der Hintergrund dafür sind Zahlen des Ministeriums, wonach die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen habe. Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante, hiess es. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass die Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien.

Im Frühjahr hatte es noch geheissen, die Impfung verhindere eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent. Spitalaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod würden zu rund 99 Prozent verhindert.

Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel hatte zuletzt wieder die 2000er-Marke überschritten. Am Mittwochabend meldete das Gesundheitsministerium 2269 neue Infektionen. 149 Corona-Patienten sind schwer erkrankt. Mehr als 57 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft. (SDA)

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