Vogelgezwitscher, Sonnenschein und hohe Temperaturen: Es scheint, als könne man die Winterjacke schon bald im Schrank verstauen. Die erste Februarhälfte verlief überdurchschnittlich warm, die Temperaturen kletterten hoch hinauf auf dem Thermometer – die Rede ist von einem Temperaturüberschuss von über 5 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel.
Wenn die zweite Hälfte ebenfalls so weitergeht, könnte es sich um den wärmsten Februar seit Messbeginn 1864 handeln, wie Roger Perret von Meteo News gegenüber Blick sagt.
Diese Woche sieht auch tatsächlich danach aus. Besonders warm wird es diesen Donnerstag und Freitag. Im Rheintal liegen sogar Temperaturen von bis zu 16 Grad drin.
Mildes Wetter ausgeprägt
Am Wochenende in der Nacht auf Samstag könnte eine Störung dann für nachfolgend leicht kühlere Temperaturen sorgen. «Aber auch diese sind überdurchschnittlich für den Februar», erklärt Perret.
Nächste Woche geht es wechselhaft weiter – auch einige Regenschauer sind zu erwarten. Es bleibt aber weiterhin mild mit bis zu 12 Grad.
Grund für diese warmen Tage seien die in letzter Zeit häufigen West- bis Südwestlagen, die warme Atlantikluft von der Iberischen Halbinsel in die Schweiz bringen. «Solche milden Phasen waren dieses Jahr in der zweiten Januarhälfte und ersten Februarhälfte recht ausgeprägt, ungewöhnlich sind sie aber nicht», erklärt der Meteorologe.
Rekordschnee in Les Diablerets
Während sich die unteren Lagen über die milden Temperaturen freuen, müssen die Skigebiete weiter um ihren Schnee zittern. «Skifahren unter 1300 Metern ist kaum mehr möglich», muss Perret enttäuschen. Erste Skilager mussten im Toggenburg bereits abgebrochen werden.
Doch der Winter gibt sich noch nicht vollends geschlagen. In der letzten Woche des meteorologischen Winters könne es laut Perret kühler werden. Die Temperaturen sinken in den einstelligen Bereich auf etwa 5 Grad. Damit ist auch Schnee bis in tiefe Lagen übernächste Woche möglich. Wie viel genau lässt sich jedoch noch nicht voraussagen.
Gute Nachrichten für alle Schneefans gibts immerhin aus dem Kanton Waadt. Auf dem Glacier 3000 türmen sich derzeit Berge aus frischem Schnee auf. Mit einer Niederschlagssumme von fast acht Metern seit November bricht das Skigebiet derzeit alle Rekorde, wie es in einer Medienmitteilung heisst.
Auf dem Gipfel der Station Les Diablerets gabs 40 Prozent mehr Schnee als im letzten Jahr zum gleichen Zeitpunkt, während die Schneedecke 65 Prozent dicker war. (mgf/man)