Auf einen Blick
- Grippewelle in der Schweiz erreicht Rekord
- Deutsche Grundschulen stellen auf Notbetreuung um wegen hoher Krankheitsfälle
- 15 Kinder mit Grippe im Universitäts-Kinderspital Zürich hospitalisiert
Die Grippe feiert aktuell Hochsaison. In der Schweiz haben die gemeldeten Influenza-Fälle diese Woche einen Rekord erreicht. Insbesondere viele Kinder liegen flach.
Auch unsere Nachbarn bekommen die Viren zu spüren. Im deutschen Bundesland Hessen hat eine erste Schule die Notbremse gezogen und den regulären Unterricht eingestellt, wie die «Hessenschau» berichtet. An der Grundschule sind 150 von 350 Schülerinnen und Schüler krank. Auch vor den Lehrkräften machen die Viren nicht halt. Nur noch ein Drittel ist laut dem Bericht im Einsatz.
Zwei weitere Grundschulen im Bundesland mussten auf Notbetreuung umstellen. In einem Fall waren «deutlich mehr als die Hälfte der Kinder und Lehrkräfte einschliesslich der Schulleitung erkrankt», so die «Hessenschau» weiter.
Zahl der hospitalisierten Kinder stark angestiegen
In der Schweiz macht die Altersklasse der 0- bis 4-Jährigen seit Anfang Januar den grössten Anteil der gemeldeten Influenzafälle aus. Gefolgt von den über 65-Jährigen und Kindern im schulpflichtigen Alter.
Das hat Folgen: «Die Zahl der mit Influenza hospitalisierten Kindern ist in den letzten zwei Wochen stark angestiegen», schreibt Christoph Berger, Chefarzt für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitäts-Kinderspital Zürich, auf Anfrage von Blick. Aktuell seien etwa 15 Kinder mit Grippe hospitalisiert, mehr als solche mit RSV.
Ob auch hier Schulen den regulären Unterricht einstellen mussten, konnten mehrere angefragte Stellen nicht bestätigen. «Generell sind Schulen auf saisonale Grippewellen vorbereitet und ergreifen in Absprache mit den kantonalen Behörden und Schulärzten situativ geeignete Massnahmen, um den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten», schreibt etwa der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz.
Dazu können Hygienemassnahmen, verstärkte Information der Eltern oder organisatorische Anpassungen gehören. «Die Schulen reagieren jeweils sehr pragmatisch und niederschwellig», heisst es auch beim Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt. Im Zentrum stehe, dass der Unterricht möglichst ungestört weitergehen solle. Ein Patentrezept gebe es aber nicht.
Grippeimpfung für vulnerable Kinder empfohlen
Eine Grippeimpfung schützt auch Kinder vor einer Erkrankung. «Klar empfohlen» wird sie gemäss Infektiologe Berger für diejenigen mit schweren Grundkrankheiten ab dem Alter von sechs Monaten. Dabei sei es empfohlen, dass auch Familie oder Kontaktpersonen der vulnerablen Kinder gegen die Grippe geimpft werde. Berger: «Darüber hinaus steht die Grippeimpfung allen Kindern und Erwachsenen offen, die sich vor der Grippe schützen wollen.»