In der Nacht auf Dienstag hat es in den Alpen kräftig geschneit – am meisten in Graubünden. So wurden in Arosa innerhalb von 24 Stunden 51 Zentimeter Neuschnee gemessen, in Bivio und Davos 39 und 28 Zentimeter.
Auch im Berner Oberland fiel kräftig Schnee: In Kandersteg wurden 35 Zentimeter gemessen und in Adelboden 25 Zentimeter, wie SRF Meteo meldet.
Bahnstrecke im Kanton Uri unterbrochen
Im Laufe des Dienstags liess der Schneefall vorübergehend nach und verstärkt sich gegen Abend wieder. Bis Mittwochabend sind oberhalb von 1000 Metern nochmals 40 bis 80 Zentimeter Neuschnee möglich, wie SRF Meteo voraussagt. Laut Meteonews könnten entlang der Alpen bis Donnerstagmorgen mancherorts bis zu 1,5 Meter Neuschnee fallen. Das Schweizerische Lawinenforschungsinstitut hob daher entlang der Alpen die Lawinengefahr auf 4 von 5 möglichen Stufen («grosse Gefahr») an.
Der öffentliche Verkehr wurde wegen des Schneefalls verschiedentlich unterbrochen, so die Bahnstrecke zwischen Dieni und Andermatt im Kanton Uri und die Luftseilbahn Flumserberge im Kanton St. Gallen. Die Fahrbahn am Gotthard zwischen Amsteg und Göschenen im Kanton Uri war vorübergehend schneebedeckt.
Verletzte, Totalschaden
Auf der Hauptstrasse in Flims GR verunfallte am Montagnachmittag ein Lieferwagen auf der verschneiten Fahrbahn, als er von Trin in Richtung Laax unterwegs war. Der 52-jährige Lenker geriet nach dem Tunnel Prau Pulté nach links und kollidierte mit einem Lastwagen, der in der Gegenrichtung unterwegs war. Der Lieferwagenlenker zog sich dabei Rippenbrüche zu. Ein Ambulanzteam des Spitals Ilanz versorgte den Mann notfallmedizinisch und transportierte ihn ins Spital, wie die Kantonspolizei Graubünden mitteilt. Die beiden Fahrzeuge waren nicht mehr fahrbar und wurde abtransportiert.
Auch in tieferen Lagen setzte der Schnee teilweise an. In Leutwil AG verlor ein Autofahrer (46) in der Nacht auf Dienstag auf schneeglatter Fahrbahn die Herrschaft über seinen Subaru. Das Auto kam auf der Wandfluh auf einem abfallenden Abschnitt ins Schleudern und krachte jenseits der Strasse in einen Baum. Der Lenker wurde leicht verletzt und für weitere Abklärungen ins Spital gebracht. Am Auto entstand Totalschaden.
Schäden auf Campingplatz im Tessin
Im Tessin weht derweil ein äusserst kräftiger Nordföhn. Dieser sorgt für äusserst warme Temperaturen und behindert unter anderem die Löscharbeiten beim Waldbrand auf dem Monte di Gambarogno, facht das am frühen Sonntagmorgen ausgebrochene Feuer immer wieder neu an.
Der Wind verursachte zudem Schäden auf dem Camping Monte Generoso in Melano TI. Dort wurden mehrere Wohnwagen umgeweht, wie Fotos eines Blick-Leserreporters zeigen. Wie Lorenz Brügger, Geschäftsführer der Betreiberfirma Ferrovia Monte Generoso auf Anfrage sagt, habe es vier Mietwohnwagen getroffen. «Verletzt wurde absolut niemand, da der Campingplatz geschlossen und gesichert ist.» Eine detaillierte Bestandesaufnahme werde dann gemacht, wenn die Winde nachlassen.
In Lugano auf der anderen Seite des Luganersees wurde laut SRF Meteo eine Böe von 102 Kilometern pro Stunde gemessen. (noo/vob/SDA)