«Ich werde mich für die Flüchtlingskrise einsetzen»
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Mario Fehr wiedergewählt:«Ich werde mich für die Flüchtlingskrise einsetzen»

Parteiloser Mario Fehr (64) hängt alle ab
«Ich bin ein verlässlicher Wert»

In den Kantonen Zürich und Basel-Landschaft werden die kantonalen Regierungen und Parlamente neu gewählt – ein Stimmungstest für die Wahlen im Herbst. Mit Thomi Jourdan in Baselland ist erstmals ein EVP-Politiker in eine Schweizer Kantonsregierung gewählt worden.
Publiziert: 12.02.2023 um 11:33 Uhr
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Aktualisiert: 13.02.2023 um 07:57 Uhr
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In den Kantonen Zürich und Basel-Landschaft werden am Sonntag Regierungen und Parlamente gewählt.
Foto: keystone-sda.ch

Die grosse Überraschung bei den Zürcher Regierungsratswahlen ist ausgeblieben. Alle Bisherigen sind für vier weitere Jahre problemlos wiedergewählt worden. Die meisten Stimmen holte, wie bei der Wahl vor vier Jahren, Sicherheitsdirektor Mario Fehr (64, parteilos), der damals noch Mitglied der SP war.

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Fehr hat sein Parteiaustritt nicht geschadet. Er liegt unangefochten vorn, gefolgt von Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli (46, SVP), die bei den Wahlen 2019 als neu Gewählte noch auf dem letzten Platz gelandet war. Finanzdirektor Ernst Stocker (67, SVP) belegt erneut Platz drei, Baudirektor Martin Neukom (36, Grüne) landet auf dem vierten Platz.

Klima-Allianz behält Mehrheit
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Wahlen im Kanton Zürich:Klima-Allianz behält Mehrheit

Steiner solid

Jacqueline Fehr (59, SP), bei der ein Datenleck in der Justizdirektion während des Wahlkampfs für negative Schlagzeilen sorgte, kommt trotzdem auf Platz fünf. Sie war bei den Wahlen 2019 jedoch noch deutlich beliebter bei den Zürcherinnen und Zürchern: Damals landete sie auf dem zweiten Platz.

Bildungsdirektorin Silvia Steiner (64, Mitte), die wegen des Lehrermangels in die Kritik geraten war und nur über eine kleine Parteibasis verfügt, galt im Wahlkampf als Wackelkandidatin, schafft es nun aber auf den sechsten Platz. Überraschendes Schlusslicht ist Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (65, FDP).

Etablierte Parteien alle wieder im Kantonsrat

Von den etablierten neun Parteien haben alle den Wiedereinzug in den Kantonsrat geschafft. AL und die EDU kamen zwar kantonsweit nicht auf einen Stimmenanteil von drei Prozent, doch übersprangen sie in mindestens einem der 18 Wahlkreise die Fünf-Prozent-Hürde. Die Stimmbeteiligung bei den Kantonsratswahlen betrug 34,9 Prozent.

Die sogenannte Klima-Allianz wird vier weitere Jahre im Zürcher Kantonsrat die Mehrheit stellen: SP, GLP, Grüne, EVP und AL kommen auf 91 Sitze. SVP, FDP, Mitte und EDU stellen 89 Kantonsratsmitglieder. Bei den Regierungsratswahlen wurde alle Bisherigen wiedergewählt.

Mitte-Links hatte bei den Zürcher Wahlen, die als Formtest für die nationalen Wahlen vom Herbst gelten, lange gezittert. Die Hochrechnungen gingen zeitweise von deutlichen Sitzverlusten aus.

Mitte als Wahlgewinnerin

Die Grünen gingen denn auch als Verlierer hervor; sie kamen im Kanton Zürich auf einen Wähleranteil von noch 10,4 Prozent (minus 1,5 Prozent) und verloren damit drei ihrer bisher 22 Sitze.

Als Wahlgewinnerin gilt Die Mitte, die ihren Wähleranteil zwar nur leicht um 0,2 auf 6,0 Prozent steigerte, damit aber gleich drei zusätzliche Sitze eroberte und neu elf Mitglieder stellt.

Vor vier Jahren waren die Vorgängerparteien CVP und BDP noch einzeln angetreten – die Stimmen für die BDP zählten damals aber nicht, da sie in keinem Wahlkreis die Fünf-Prozent-Hürde überspringen oder kantonsweit mehr als drei Prozent erreichen konnte.

Landmann raus, Galladé rein

Der landesweit bekannte Milieu-Anwalt Valentin Landmann (72) ist sein politisches Amt im Zürcher Kantonsrats los: Der 72-jährige SVP-Kantonsrat wurde am Sonntag in seinem Wahlkreis der Stadt Zürich abgewählt. Er sass seit 2019 für die SVP im Parlament.

Den Sprung in den Zürcher Kantonsrat geschafft hat dafür die ehemalige Nationalrätin Chantal Galladé (50): Sie holte bei den Gesamterneuerungswahlen für die GLP einen der 180 Parlamentssitze. In ihrem Wahlkreis in Winterthur holte sie 4555 Stimmen.

Die Co-Präsidentin von Operation Libero, Sanija Ameti (31), wird nicht GLP-Kantonsrätin. Sie hat den Einzug ins Parlament verpasst und bleibt deshalb ausschliesslich Stadtzürcher Gemeinderätin.

Grüne und SP verlieren im Baselbieter Parlament

Auch im Kanton Basel-Landschaft wurde am Sonntag gewählt. Die SP verliert im Landrat zwei Mandate und kommt neu auf 20 Sitze. Somit ist die SVP, die ihre 21 Sitze halten kann, neu stärkste Kraft im Parlament. Die GLP gewinnt bei den Landratswahlen 3 Sitze dazu und erreicht Fraktionsstärke.

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Die Grünen können auch hier nicht an ihren Wahlerfolg von 2019 anknüpfen und verlieren 2 Mandate im 90-köpfigen Kantonsparlament. Damit kommen sie auf 12 Sitze. Die Mitte gewinnt ein Mandat dazu und kommt damit auf 10 Sitze im Landrat. Die FDP hält ihre 17 Mandate im Landrat, ebenso die EVP ihre 4 Sitze.

Für die grösste Überraschung sorgte aber die Regierungsratswahl: Thomi Jourdan (48) von der Kleinpartei EVP zieht in die Baselbieter Regierung. Der Abstand zu Favoritin Sandra Sollberger (SVP) beträgt rund 1'200 Stimmen.

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Jourdan holte gemäss Schlussresultat der Landeskanzlei 26'217 Stimmen und liegt somit 1137 Stimmen vor seiner Kontrahentin Sandra Sollberger (49, SVP). Die SVP konnte damit den Sitz des abtretenden Thomas Weber (61) nicht verteidigen. Erstmals seit den Wahlen 2011 ist sie nicht in der Kantonsregierung vertreten. Die Bürgerlichen verlieren ihre Dominanz, die Exekutive rückt in die Mitte.

(sie/oco)

Regierungsratswahl Zürich 2023

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