Scharfschütze auch beim Flughafen Belp
Auch beim Flughafen Belp sind die Sicherheitsvorkehrungen unverändert hoch. Bundespräsidentin Viola Amherd macht sich jetzt auf den Weg nach Davos. Blick weiss: Selenski wird mit dem Zug reisen.
Amherd und Selenski werden morgen am Weltwirtschaftsforum WEF je eine Rede halten. Auch Reden des chinesischen Premierminister Li Qiang, der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und des US-Sicherheitsberater Jake Sullivan sind geplant.
Es geht weiter nach Davos
Nun geht es für Amherd und Selenski weiter nach Davos ans WEF. Während für Amherd ein Jet bereitsteht, gibt es Spekulationen, dass Selenski den Zug nehmen könnte.
Der Bahnhof Kehrsatz sei gesperrt, berichtet eine Blick-Reporterin vor Ort. Möglich ist aber, dass auch Selenski den Flieger nimmt. Schliesslich würde eine Zugfahrt mehrere Stunden dauern.
Zeit, die Amherd sicher nicht hat. Nachdem sie am Morgen den chinesischen Premierminister getroffen hat und am Nachmittag Selenski, wird sie am Abend in Davos die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen treffen.
Medienkonferenz beendet
Damit ist die Medienkonferenz beendet. Es gibt einen Handschlag mit Amherd und einen vereinzelten Applaus. «Not too loud», sagt Selenski und erntet Lacher.
Die Rolle von China
Selenski wird gefragt, welche Rolle China beim Friedensprozess spielen wird. Er antwortet, dass China in der Welt eine signifikante Rolle spiele. Man wolle China dabei haben, auch beim Friedensgipfel und sie involvieren.«Es kommt aber nicht nur darauf an, was wir wollen.»
Fragen zum Friedensgipfel
Ein Journalist fragt, wer beim Friedensgipfel dabei sein sollte. Man sei offen für alle Ländern, die die Souveränität der Ukraine respektieren würden. «Die ganze Welt ist gegen die Aggressionen von Russland», sagt Selenski. Wenn die Länder wirklich wollen, dass der Krieg ende, würden sie die Ukraine unterstützen. «Die Arbeit wird nun beginnen.»
Amherd sagt, man wolle einen «breitabgestützten Gipfel», viele Länder sollen teilnehmen. Sie nennt kein Datum. «Wenn wir sehen, dass wir einen erfolgreichen Gipfel organisieren können, dann werden wir das machen.»
Was sind die finanziellen Erwartungen?
Ein Journalist fragt, was die finanziellen Erwartungen an die Schweiz seien. Selenski betont die Besuche von Schweizer Politikerinnen und Politikern in der Ukraine. Die Prioritäten seien klar, wo das Geld eingesetzt werden.
Nun spricht Selenski: «Die Neutralität bedeutet nicht, die Realität zu ignorieren.»
Nun spricht Selenski. Er bedankt sich bei der Schweiz. «Die Neutralität bedeutet nicht, die Realität zu ignorieren.» Er bedankt sich, dass die Schweiz die europäischen Sanktionen übernimmt. Es sei wichtig, dass die Schweiz auch finanziell helfe. Man habe auch über die Friedensbemühungen gesprochen. «Wir sind dankbar, dass unsere Teams jetzt einen global Peace Summit organisieren.»
Jene, die den Krieg begonnen hätten, müssten den grössten Preis bezahlen, so Selenski. Er bedankt sich erneut für die Schweizer Hilfen, unter anderem bei der Entminungsarbeit.
Amherd beginnt: «Bereit, Friedenskonferenz zu organisieren»
Nun beginnt Viola Amherd. «Die Menschen müssen einen weiteren Kriegswinter erleiden.» Sie erinnert an die schrecklichen Kriegsbilder. Der Besuch Selenskis sei eine «Ehre». Die Schweiz unterstütze den Friedensprozess, sagt Amherd.
Die Schweiz sei bereit, eine Friedenskonferenz zu organisieren, sagt sie. Selenski hatte danach gefragt, ob die Schweiz einen «hochrangigen Friedensgipfel organisieren könne», sagt sie. Teams aus der Schweiz und der Ukraine werden dafür mit der Planung beginnen. Für die Schweiz hat das Aussendepartement den Lead.
Amherd erinnert auch an die Schweizer humanitären Hilfe und die Hilfe bei der Minenräumung. «Die Schweiz hat für die Unterstützung der Ukraine 1,5 Milliarden Franken eingeplant», sagt Amherd.
Medienkonferenz beginnt
Endlich kommen sie. Bundespräsidentin Viola Amherd und der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski schreiten nach den offiziellen Gesprächen zur Medienkonferenz. Sie findet in einem Partyzelt im Park des Landguts Lohn statt. Rechts, unten am Hügel, eröffnet sich der Blick aus dem Zelt auf den Flughafen Belp, wo Selenski am Montagmorgen von Zürich herkommend landete.
Drinnen sind, ganz ohne Chichi, zwei Rednerpulte aufgestellt und diverse mobile Heizgeräte. Dahinter: eine Schweizer Flagge, die ukrainische Flagge und ein Bild mit dem Relief der Alpen, Grau-Blau auf Weiss.
Beginn der Medienkonferenz verzögert sich
Noch sind die weissen Stehpulte leer, hinter denen sich in Kürze Viola Amherd und Wolodomir Selenski positionieren werden, um über die Ergebnisse des Besuchs zu informieren. Angekündigt war die Medienkonferenz auf 17.30 Uhr, offenbar scheinen die Besprechungen aber länger zu dauern.
Am Montag besuchen zwei politische Schwergewichte Bern: der chinesische Ministerpräsident Li Qiang (64) und Wolodomir Selenski (45), Präsident der Ukraine. Doch wer Details wissen will – wann kommt welcher der Herren an, welches Programm ist vorgesehen, wer wird sie treffen – holt sich immer wieder die gleiche Antwort: streng geheim!
Ein paar Informationen zu Lis Besuch gibt es zwar: Li kam am Sonntag an und wurde von Bundespräsidentin Viola Amherd (61) auf dem Rollfeld des Flughafens Zürich in Empfang genommen. Ein aussergewöhnlicher Empfang: Es ist selten, dass ein ausländischer Regierungschef bereits am Flughafen abgeholt wird.
Li wird auf Lohn empfangen
Das offizielle Programm findet am Montag statt: Gegen 10.30 Uhr wird Chinas Nummer 2 auf dem Landgut Lohn, dem Gästehaus des Bundesrats in Kehrsatz BE, von Amherd mit militärischen Ehren empfangen, anschliessend werden die Delegationen beider Staaten offizielle Gespräche führen. Um 10.50 Uhr ist eine Unterzeichnungszeremonie geplant.
Worüber genau mit Li gesprochen wird, verrät der Bund nicht. Auch den Schweizer Medien stellt sich der chinesische Ministerpräsident nicht – es wird lediglich eine Medienmitteilung publiziert. Zugelassen zu einem Teil des Besuches sind ausserdem nur ausgewählte Fotografen und Kameraleute.
Selenski kommt wohl am Nachmittag
Noch vertraulicher wird das Programm von Selenski behandelt. Wann, wo und wie der ukrainische Präsident in der Schweiz ankommt, ist nicht bekannt. Am Samstag machten gar Gerüchte die Runde, Selenski sei bereits im Land oder reise am Sonntag an.
Mehr zum WEF 2024
Allerdings gibt es Hinweise, dass der Ukrainer erst im Verlauf des Montagnachmittags in der Schweiz eintrifft. Wahrscheinlich ist, dass er mit einem Flugzeug kommt, mögliche Ankunftsflugplätze wären je nach Flieger Zürich, Genf oder Bern sowie die Militärflughäfen Payerne VD und Emmen LU.
Ziemlich sicher ist zudem, dass Selenski im Bundeshaus empfangen wird. So wurden die Parlamentarier letzte Woche per Mail informiert, dass es am Montag rund um das Bundeshaus zu zahlreichen Sperrungen kommen werde. Der Zugang zum Parlamentsgebäude ist nur noch wenigen Personen erlaubt – selbst das Reinigungspersonal muss draussen bleiben.
Unterstützung durch die Luftwaffe
Für die Berner Polizei stellen zwei so hochrangige Besuche an einem Tag eine Herausforderung dar – Selenski gilt als einer der gefährdetsten Menschen der Welt, und bei Li sind Proteste von Menschenrechtsaktivisten oder Tibetern nicht ausgeschlossen. Die Kantonspolizei Bern teilte am Donnerstag mit, dass ein Grossteil der Wachen vorübergehend geschlossen werde, um genügend Polizeikräfte für den Einsatz in der Landeshauptstadt freizuspielen.
Vom Montagabend 15. bis 19. Januar 2024 findet das World Economic Forum (WEF) in Davos GR statt. Blick berichtet rund um die Uhr – im Liveticker auf Blick – und auf allen Kanälen vom Treffen der Reichen und Mächtigen. Wir informieren über die Reden der Politiker, treffen uns mit Wirtschaftsgrössen und Expertinnen, blicken auch auf alles, was ausserhalb des Kongresszentrums bewegt. Aus Davos berichten: Sarah Frattaroli, Lea Hartmann, Matthias Kempf, Christian Kolbe, Thomas Meier, Samuel Schumacher und Rebecca Spring.
Vom Montagabend 15. bis 19. Januar 2024 findet das World Economic Forum (WEF) in Davos GR statt. Blick berichtet rund um die Uhr – im Liveticker auf Blick – und auf allen Kanälen vom Treffen der Reichen und Mächtigen. Wir informieren über die Reden der Politiker, treffen uns mit Wirtschaftsgrössen und Expertinnen, blicken auch auf alles, was ausserhalb des Kongresszentrums bewegt. Aus Davos berichten: Sarah Frattaroli, Lea Hartmann, Matthias Kempf, Christian Kolbe, Thomas Meier, Samuel Schumacher und Rebecca Spring.
Immerhin bekommen die Polizeikorps Unterstützung von der Armee. Selenski und Li kommen anlässlich des Weltwirtschaftsforums WEF in die Schweiz – und während dieser Zeit transportiert die Luftwaffe mit ihren Helikoptern im Auftrag des Bundes völkerrechtlich geschützte Personen wie eben Staatschefs.
Landet Selenski also in Zürich, wird ihn ein Superpuma nach Bern fliegen – und dann später nach Davos. Wenn es die Lage erfordert, so schreibt die Armee in einer Mitteilung, können weitere Mittel beigezogen werden.
Blick wird dich im Ticker über die beiden Staatsbesuche auf dem Laufenden halten. (sf)