Die Impfquote stagniert zwar – doch in Impfzentren und in Arztpraxen herrscht wieder Hochbetrieb. Tausende Seniorinnen und Senioren haben in den vergangenen Tagen bereits die Auffrischimpfung erhalten, Zehntausende haben sich für die nächsten Wochen einen Termin gesichert.
Es soll schnell gehen. Bis in spätestens drei Wochen möchte man in den Alters- und Pflegeheimen mit dem Boostern durch sein, teilt der Kanton Luzern auf Anfrage mit. Im Tessin ist man damit schon durch. Zweite Priorität haben alle anderen über 65-Jährigen und besonders gefährdete Personen.
Genügend Impfstoff da
Das Booster-Ziel steht fest: Weihnachten. Dann sollen alle Senioren, die den Booster wünschen, diesen auch erhalten haben. So jedenfalls sieht der Zeitplan zahlreicher Kantone aus. Der Kanton Graubünden erwartet, dass in nächster Zeit bis 10'000 Auffrischimpfungen pro Woche verabreicht werden. «So gehen wir davon aus, dass wir die Risikogruppen vor Weihnachten geboostert haben», teilt die Corona-Kommunikationsstelle mit.
In Luzern hält man dieses Ziel ebenfalls für realistisch. Der Kanton Aargau will zwar kein konkretes Ziel nennen, hält aber ebenfalls fest, dass man grundsätzlich genügend Impfstoff zur Verfügung habe, um alle für die Auffrischimpfungen berechtigten Personen bis Weihnachten beziehungsweise Ende Jahr impfen zu können.
Tessin drückt aufs Gas
Auch das Tessin hat seinen Zeitplan angepasst. Ursprünglich war vorgesehen, gestaffelt zu boostern. 65- bis 75-Jährige sollten erst Anfang Januar Zugang zur dritten Dosis erhalten. Nun hat der Kanton die Strategie geändert und die Impfung für alle über 65-Jährigen auf einmal freigegeben. Bedingung ist, wie überall, dass die zweite Impfung mehr als sechs Monate zurückliegt.
In einigen kleinen Kantonen dürfte man mit den Booster-Impfungen bei den Senioren schon schneller durch sein. Die Nidwaldner Gesundheitsdirektorin rechnet damit, nur zwei Wochen dafür zu brauchen.
Nach den Senioren alle andern
Für alle unter 65-Jährigen bedeutet dies: Spätestens ab Ende Jahr dürfte der Booster auch für sie freigegeben werden. Die Eidgenössische Impfkommission hat angekündigt, die Impfempfehlung in den nächsten Wochen entsprechend anzupassen. Priorität haben, wie mehrere Kantone betonen, aber die Senioren.
Viele Jüngere haben den Booster auch gar noch nicht nötig, weil der Impfschutz noch gross genug ist. Doch Stand Weihnachten wird die zweite Impfung bereits bei drei Millionen Menschen länger als ein halbes Jahr her sein. Das ist mehr als die Hälfte aller Geimpften.