Weil diebischer Pöstler Päckli nicht zustellte
Bundesanwaltschaft sucht Penisring-Besitzer

Briefe und Pakete, die nicht ankommen: Manchmal muss die Polizei eingreifen – und erlebt unter Umständen eine Überraschung.
Publiziert: 30.12.2023 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 30.12.2023 um 16:31 Uhr
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Die Post bringt viele Pakete und Briefe an den richtigen Ort.
Foto: Keystone
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Mario Güdel
Beobachter

Wenn die Polizei mit dem Lastwagen vorfährt, kann das verschiedene Gründe haben. Tut sie es bei einem Briefträger, ist der Anlass meist derselbe: Da hat jemand die Post nicht ausgetragen. Immer wieder werden Postangestellte ertappt, die Briefe und Päckli im Keller horten oder im Wald entsorgen.

Im Februar 2023 etwa flog eine Berlinerin auf, in deren Wohnung sich die Post bis unter die Decke stapelte – mehr als 10'000 Sendungen, teils «von Nagetieren angefressen», wie genüsslich berichtet wurde. Ihr Arbeitgeber hatte Verdacht geschöpft und einige Briefe mit GPS-Trackern bestückt. So konnte er schliesslich das postalische Bermudadreieck im Bezirk Lichtenberg nachweisen.

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Nun gibt es ja gewiss Post, die nicht sehr beliebt ist und ruhig in einem schwarzen Loch verschwinden soll: Rechnungen, Betreibungen und Werbebriefe können den meisten von uns gestohlen bleiben.

Die Mitarbeiterin überführte ihn

Apropos gestohlen: Auch das gibt es bei der Post. So wurde 2018 ein Mann verurteilt, der im Briefzentrum Zürich-Mülligen insgesamt rund 22'500 Franken Bargeld mitlaufen liess. Und zwar aus Briefen, mit denen Personen aus der Schweiz am australischen Montagslotto teilnehmen wollten. Ihn überführte nicht ein technisch versierter Chef, sondern eine pragmatische Mitarbeiterin, die die betreffenden Umschläge vor und nach der Mittagspause auf die Waage legte und eine Differenz beim Gewicht feststellte. Wie viele Millionengewinne der Täter mit seinem Treiben vereitelte, ist unbekannt.

Eine Hausdurchsuchung bei einem anderen Postangestellten zeitigte 2019 ebenfalls eine reiche Ausbeute an Diebesgut. Die beschlagnahmten Gegenstände wurden an die Adressaten weitergegeben. Doch bei einigen war das nicht möglich – sie liegen noch in den Katakomben der Behörden. Darunter:

  • 3 Autobahnvignetten Italien, Wert Fr. 160.80
  • 20 thailändische Baht, Wert 60 Rappen
  • 1 Penisring, Wert zirka 12 Franken

Die rechtmässigen Empfängerinnen und Empfänger können sich bis zum 13. Dezember 2028 bei der Bundesanwaltschaft melden und die Herausgabe verlangen. Der Penisring ist übrigens laut Behörden noch verpackt.

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