Ihr Verband warne seit Jahren vor dem Personalmangel, sagte Dagmar Rösler (52), die Zentralpräsidentin von Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH), am Donnerstag an einer Medienkonferenz zum Schulanfang in Bern. Spätestens seit dem Bildungsbericht 2018 wüssten die kantonalen Bildungsdirektionen von der Situation.
Einmal mehr sind die Schulen in diesem Jahr auf pädagogisch unausgebildetes Personal oder pensionierte Fachkräfte angewiesen, wie Rösler erklärte. Auch an Personal in der Heilpädagogik mangle es.
Mehr zum Lehrermangel
Der LCH und die kantonalen Lehrerverbände der Deutschschweiz wollen das nicht länger akzeptieren. Darum lancieren die Verbände in einer Kampagne ab Herbst den «Aktionsplan Bildungsqualität». Letztlich soll eine sensibilisierte Öffentlichkeit die kantonalen Bildungsdirektionen um Handeln zwingen.
In der Westschweiz weniger dramatisch
Die Kampagne soll sich auf eine Bevölkerungsumfrage stützen. «Ohne Druck geht nichts», zog Rösler Bilanz aus den bereits vielfach geäusserten Warnungen. Die Kantone, in deren Kompetenz die Bildung liegt, dürften sich nicht mehr in «Pflästerlipolitik» üben. Es sei nicht damit getan, einfach Stellen zu besetzen. Die Schule brauche qualifizierte Lehrkräfte.
In der Westschweiz ist der Lehrerinnen- und Lehrermangel nicht so dramatisch, wie David Rey (45) sagte, der Präsident der Westschweizer Lehrergewerkschaft SER (Syndicat des enseignant-es romand-es). (SDA)