Wegen Personalmangel
Flüchtlinge sollen als Lehrer arbeiten

In den Schulen fehlt es an Lehrern. Nun hat der Lehrerverband eine neue Idee: Flüchtlinge könnten einspringen.
Publiziert: 19.06.2023 um 12:15 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2023 um 12:21 Uhr
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In den Schulen fehlt Lehrpersonal.
Foto: Keystone

Der Lehrermangel ist akut. Bis 2031 fehlen 1000 Lehrpersonen – und das jährlich. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht des Bundesamtes für Statistik.

Um das Problem zu entschärfen, haben der Lehrerinnen- und Lehrerverband sowie weitere Organisationen eine neue Forderung: Flüchtlinge und Migranten sollen ins Schulzimmer!

Bisher seien diese vom Zugang zum Schulsystem praktisch ausgeschlossen, heisst es in einem offenen Brief der Organisationen. Das müsse sich ändern. Geeignete Personen müssten systematisch gefördert werden. So liesse sich das Potenzial von Geflüchteten nutzen, schreibt die Koalition in einem offenen Brief an die Adresse der Zürcher Bildungsdirektorin Silvia Steiner (65). Sie ist Präsident der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren.

Mehr Diversität an den Schulen

Unter den Migranten und Flüchtlingen gäbe es gut ausgebildete und erfahrene Lehrpersonen sowie solche, die grosses Interesse am Lehrerberuf hätten. Die Mehrsprachigkeit und interkulturelle Erfahrungen dieser Personen wirke sich positiv auf die Schulen aus. Dadurch entstehe ein Mehr an Wissen und die Diversität werde gefördert.

Grünen-Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber (63) ist Teil der Koalition, die die Forderung lanciert hat. Sie steht dem Verband des Personals für öffentliche Dienste vor.

Erleichterte Anerkennung von Diplomen

Konkret fordern die Organisationen eine erleichterte Anerkennung von ausländischen Diplomen. Zudem müssten die Sprachkenntnisse der Flüchtlinge stärker gefördert und notwendige Vorbereitungskurse aufgegleist werden. Auch ein neuer Ausbildungslehrgang zur Schulassistentin wird vorgeschlagen.

Die Koalition nimmt an, dass sich so einige hundert Personen in der Schweiz für den Lehrerberuf gewinnen lassen. Wie gross der Effekt tatsächlich wäre, ist schwierig abzuschätzen. Zahlen zum Bildungsstand von Flüchtlingen fehlen. (rba/SDA)

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