Rund 200 Covid-Patientinnen und -Patienten werden derzeit in Spitälern im Kanton Zürich behandelt, 50 bis 60 davon auf Intensivstationen. Ein beträchtlicher Teil dieser Patienten stammt nicht aus dem Kanton Zürich, sondern aus Nachbarkantonen.
Aktuell kommen zehn bis 15 Prozent aller Covid-Patienten in den Zürcher Spitälern aus anderen Kantonen. Auf den Intensivstationen liegt dieser Anteil sogar bei 20 Prozent, wie es bei der Zürcher Gesundheitsdirektion auf Anfrage hiess.
Ungedeckte Zusatzkosten verursacht
Diese ausserkantonalen Patienten verursachen nicht nur personell mehr Aufwand, weil es oft schwere Fälle sind, sie verursachen auch ungedeckte Zusatzkosten.
Andere Kantone (in erster Linie die direkten Nachbarn) wollten bisher aber nichts an die Zürcher Spitäler abliefern. Mit Ausnahme des Kantons Zug, der sich zu Zahlungen bereit erklärte.
Der Zürcher Regierungsrat kündigte deshalb an, die Extrakosten von insgesamt 20 Millionen für den Zeitraum von Anfang Dezember 2021 bis Ende Februar diesen Jahres zwar an die Spitäler zu übernehmen. Dieses Geld darf jedoch nur noch für Zürcher Patienten verwendet werden, nicht für andere.
Zürich will nicht mehr für andere zahlen
Für die Zürcher Regierung kommt nicht mehr in Frage, dass Zürich «Vorhalteleistungen und Tarifunterdeckungen für Patientinnen und Patienten aus anderen Kantonen deckt, ohne dass sich diese angemessen daran beteiligen», heisst es im Regierungsbeschluss. Die Zürcher Spitäler sollen die Kosten für ausserkantonale Patienten direkt bei den anderen Kantonen in Rechnung stellen.
Dem Zürcher Finanzdirektor Ernst Stocker (SVP) platzte wegen dieses Themas auf Tele Züri kürzlich der Kragen. Mit Blick auf eine Steuersenkung im Kanton Schwyz sagte er, er «könne auch Steuern senken, wenn er praktisch keine Spitalkosten hätte.» (SDA)