«Warum tut sich die Schweiz damit so schwer?»
Das sagen die BLICK-Leser zur Maskenpflicht im Freien

Bundesrat Alain Berset denkt über eine Maskenpflicht im Freien nach. Rund die Hälfte der BLICK-Leserinnen und -Leser findet, der Vorschlag gehe zu weit. Andere halten die Massnahme aber sogar für zu lasch.
Publiziert: 26.10.2020 um 12:08 Uhr
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Gesundheitsminister Alain Berset schlägt eine Maskenpflicht im Freien vor – zumindest in Siedlungsgebieten.
Foto: keystone-sda.ch
Community-Team

Maske auf, sobald man die Wohnung verlässt. In seiner Konsultation bei den Kantonen schlägt Alain Berset eine Maskenpflicht im Freien vor. Der Vorschlag klingt radikal: Bisher verlangt nicht einmal die wissenschaftliche Covid-Taskforce eine Maskenpflicht im Freien. Deshalb steht die Theorie im Raum, dass Berset mit seiner extremen Forderung nur Druck auf die Kantone ausüben will.

Bei unserer Community sorgt die Idee – auch wenn es sich erst um einen Entwurf handelt – bereits für hitzige Diskussionen. Manche fordern in den Kommentaren noch strengere Massnahmen, andere kündigen bereits Widerstand an.

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«Ich bin raus, sorry»

«Ich habe bisher alle Massnahmen mitgetragen, aber bei Maskenpflicht im Freien bin ich raus, sorry», schreibt Leserin Laura Martin. Damit ist sie gleicher Meinung wie rund 50 Prozent unserer Community, die im Voting sagen, der Vorschlag gehe zu weit. Manche von ihnen würden sogar eine Strafe in Kauf nehmen. «Lieber gehe ich ins Gefängnis», schreibt Marco Marthy, «und auch dort werde ich keine Maske tragen.» In seinem Kommentar fordert er gar einen Rücktritt von Alain Berset.

Etwas differenzierter sieht das Leser Robert Holzer: «Solange die jetzt gültigen Massnahmen nicht durchgesetzt werden, sind Zweifel angebracht.» In seinen Augen braucht es keine neuen Regeln – «einfach zuerst mal die aktuellen befolgen».

Für Petra Debernardis-Müller ist eine Maskenpflicht im Freien keine Lösung, weil sich die Leute dadurch in falscher Sicherheit fühlen würden. «Ausserdem kenne ich niemanden, der mit der Maske hygienisch korrekt umgeht», heisst es in ihrem Kommentar.

«Die Maske wird zum Kleidungsstück»

Ein Teil unserer Leserschaft würde die Maskenpflicht im Freien schon nur deshalb begrüssen, weil der momentane Flickenteppich zu kompliziert ist. «Die Vorschriften müssen klar und einfach umsetzbar sein», findet Hans Gassmann. In seinen Augen wird der Mund-Nasen-Schutz bald zum Alltag gehören: «Die Maske wird zum Kleidungsstück – wer nicht in der eigenen Wohnung ist, trägt sie.» Auch Othmar Kamm fordert, dass der Bundesrat «endlich ein Machtwort» spricht. «Heute weiss doch der Bürger überhaupt nicht mehr, was in welchem Kanton gilt, also macht endlich vorwärts», kommentiert er.

Fakt ist: Alain Berset bekommt von allen Seiten Kritik. «Er kann es niemandem recht machen», schreibt Leser Beat Keller. «Zuerst ist er zu langsam, jetzt übereifrig – Hauptsache, man hat etwas zum Nörgeln.»

Und Mirko Vuijotic versteht nicht, warum der Bundesrat überhaupt Regeln aufstellen muss: «Hätte man nicht von selbst auf die Idee kommen können, draussen eine Maske zu tragen?», fragt er. «Muss das erst befohlen werden wie bei kleinen Kindern?»

«Maske auf und durch!»

Dann gibt es noch diejenigen, die sagen, es sei bereits zu spät für Bersets Vorschlag. Jose Huber nennt die Idee eine «Wischiwaschi-Massnahme» und findet, man hätte schon vor vier Wochen ein generelles Maskenobligatorium einführen müssen.

Dass sich die Schweizer dermassen dagegen wehren, stösst bei einigen sowieso auf Unverständnis. «Maske auf und durch», schreibt Peter Steinkopf und wünscht sich mehr Solidarität. Und Leserin Janine Beckstedde kam soeben aus dem Ausland zurück, wo Masken und Desinfektionsmittel längst zum Alltag gehören: «Ich weiss nicht, warum man sich in der Schweiz momentan mit allem so schwer tut», schreibt sie.

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