Die Armee hat das Gesuch des Kantons Wallis nach einer Verlängerung des Hilfseinsatzes wegen des Waldbrandes bei Bitsch VS akzeptiert. Sie wird bis zum 8. August die Überwachung der Glutnester weiterführen.
Die weit über hundert bekannten Glutnester im Einsatzraum könnten je nach Wetterlage jederzeit wieder Feuer entfachen, teilte die Armee am Freitag mit. Die Walliser Behörden hätten deshalb die Armee gebeten, ihre Unterstützung zu verlängern. Ursprünglich sei der Einsatz bis zum 28. Juli bewilligt gewesen.
Hightech zur Überwachung der Glutnester
Für die Überwachung der Glutnester setzt die Armee einen Super-Puma-Heli mit einer Infrarotkamera sowie zwei Spezialfahrzeuge mit Wärmebildkameras ein. Die Überwachungsarbeiten finden hauptsächlich in der Nacht statt.
Wie der Gemeindeführungsstab Waldbrand Riederhorn VS am Freitagabend mitteilte, sind zurzeit im Brandgebiet täglich noch 50 bis 60 Feuerwehrleute mit Löscharbeiten beschäftigt. Allein am Donnerstag hätten um die 80 «Hotspots» eliminiert werden können.
Die freigelegten Glutnester würden entweder durch den gezielten Abwurf von Löschwasser aus der Luft oder mithilfe der seit Mittwoch eingesetzten flexiblen Löschsäcke gelöscht. Diese werden jeweils in unmittelbarer Nähe des Brandherds platziert.
Lage bleibt angespannt
Die Lage im Brandgebiet hat sich laut dem Führungsstab zwar etwas entspannt und der Boden hat sich abgekühlt. Allerdings gebe es immer noch Stock- und Wurzelbrände, und die Einsatzkräfte stiessen auch in unversehrten Waldstücken immer noch auf offene Feuer, sodass die Gefahr eines neuerlichen Brandausbruchs noch keineswegs gebannt ist.
Dies habe sich am Donnerstagabend gezeigt, als gegen 20.30 Uhr im Wald oberhalb von Oberried ein offenes Feuer gesichtet wurde, das bis 21.15 Uhr dank eines Helikopter-Einsatzes gelöscht wurde.
Ausser von 20 Feuerwehrleuten aus dem Mittel- und Unterwallis erhalten die Oberwalliser Feuerwehrleute nun auch Hilfe von rund 40 Feuerwehrleuten aus verschiedenen Deutschschweizer Kantonen. Sie werden am Wochenende im Waldbrandgebiet zum Einsatz kommen.
100 Hektaren Wald verbrannt
Derweil werde das Schadenausmass immer deutlicher, schreibt der Führungsstab weiter. Auf einer Fläche von knapp hundert Hektaren seien etwa drei Viertel aller Bäume, vornehmlich Fichten, vollständig verbrannt. «Das Erstaunliche daran: Es sind fast ausschliesslich grüne Bäume verbrannt, während die dürren Bäume unversehrt blieben», heisst es.
Das liege am leicht brennbaren Harz der Nadeln, sagt Revierförster Peter Aschilier in einer Mitteilung. Am Donnerstag begab er sich mit Spezialisten der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft zu einem Augenschein vor Ort. (SDA/shq)