Auf einen Blick
- Putins Bodyguards nutzen Schweizer Waffen
- Foto zeigt russischen Politiker mit Schweizer Maschinenpistole in der Ukraine
- Rund 100 Maschinenpistolen wurden legal nach Russland exportiert
Der russische Kremlchef Wladimir Putin (71) hat spätestens seit seinem Angriff auf die Ukraine noch mehr Feinde im In- und Ausland. Auch deshalb ist er stets von zahlreichen Sicherheitsleuten umgeben.
Nun zeigt ein Artikel der «SonntagsZeitung», dass seine Bodyguards auch auf Schweizer Waffen zählen können. Ein auf Telegram veröffentlichtes Foto zeigt zudem eine Maschinenpistole aus Schweizer Produktion bei Russen in der Ukraine.
Das besagte Bild zeigt den russischen Politiker Dmitri Rogosin (60) an der Seite eines unbekannten Mannes mit entsprechender Waffe in der Hand. Der Politiker gehört seit vergangenem Jahr dem russischen Parlament an, als Vertreter des besetzten Gebiets Saporischschja.
Gemäss Bildbeschrieb auf Telegram soll das Bild an der Frontlinie entstanden sein. Rogosin steht auf der Sanktionsliste der Schweiz.
Export war bewilligt
Die «SonntagsZeitung» hat der Thuner Firma B&T die Aufnahme gezeigt. Diese bestätigt, dass es sich auf dem Bild um eine MP9 oder TP9 aus ihrer Produktion handelt.
B&T bedauert, was auf dem Foto zu sehen ist: «Es tut uns sehr leid, dass von uns produzierte Waffen im Ukraine-Krieg auftauchen», teilt das Unternehmen gegenüber der «SonntagsZeitung» mit. Man könne aber in solchen Fällen nichts tun. Rund 100 Maschinenpistolen wurden sehr wahrscheinlich legal und mit Bewilligung des Bundes exportiert.
B&T lieferte 2013 und 2014 Maschinenpistolen nach Russland. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bestätigt den legalen Export: «Die Bewilligungsvoraussetzungen zum Zeitpunkt der Bewilligungserteilung waren erfüllt.» Der Schutz von Staatsoberhäuptern sei ein legitimer Verwendungszweck von Kleinwaffen. Sobald die Güter ausgeliefert worden sind, seien der offiziellen Schweiz jedoch die Hände gebunden. Eine missbräuchliche Verwendung könne «nie gänzlich ausgeschlossen werden», teilt das Seco weiter mit.
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Das war die letzte Waffenlieferung der Thuner Firma an den russischen Staat. Kurz danach annektierte Putin die Halbinsel Krim. Der Bundesrat entschied sich in der Folge für einen Ausfuhrstopp für Kriegsmaterial. Nach 2015 wurde kein Kriegsmaterialexport nach Russland mehr bewilligt.