Während der Wintersession abwesend
SVP-Amaudruz kämpft um das Leben ihres ungeborenen Kindes

Die Genfer SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz darf nicht nach Bern reisen, weil es ihre Gesundheit und die ihres Babys gefährden würde.
Publiziert: 06.12.2024 um 08:22 Uhr
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Aktualisiert: 06.12.2024 um 08:29 Uhr
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SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz kämpft um das Leben ihres ungeborenen Kindes – und um ihr eigenes. (Archivbild)
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz fehlt in der Wintersession wegen kritischer Schwangerschaft
  • Amaudruz kämpft um ihr ungeborenes Kind und ihre eigene Gesundheit
  • 45-jährige Politikerin erwartet ihr zweites Kind, Komplikationen seit achter Woche
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Daniel BallmerRedaktor Politik

Es geht um Leben und Tod. Wortwörtlich. Da muss auch die Bundespolitik hinten anstehen. Deshalb bleibt die Genfer SVP-Nationalrätin Céline Amaudruz (45) der laufenden Wintersession fern. Sie ist für die gesamten drei Wochen entschuldigt. Der Grund ist medizinisch bedingt.

Amaudruz und ihr Mann erwarten ihr zweites Kind. Die Schwangerschaft ist geprägt von Komplikationen – gefährlich für das ungeborene Kind, aber auch für die Politikerin. «Ab der achten Schwangerschaftswoche wurden die Dinge plötzlich kompliziert. Seitdem stehe ich unter strenger ärztlicher Beobachtung», erzählt sie den Zeitungen von Tamedia. Ihr Gynäkologe habe ihr mitgeteilt, dass die Lebensfähigkeit des Kindes ungewiss sei. «Und dass die Situation auch für meine eigene Gesundheit nicht ungefährlich sei.»

«Trotz allem ist mein Baby immer noch da»

Am Freitagabend vor dem Start zur Session habe Amaudruz notfallmässig ins Krankenhaus eingeliefert werden müssen: «Während des gesamten Wochenendes war die Situation für mein Baby sehr kritisch und auch für mich nicht ungefährlich», sagt sie. «Trotz allem ist mein Baby eine Woche später immer noch da. Wir sind Kämpfer und wir sind den Menschen, die sich um uns kümmern, so dankbar.» Die Ärzte hätten Amaudruz aber mitgeteilt, dass sie bis auf Weiteres nicht nach Bern in den Nationalrat reisen dürfe.

Die Nationalrätin habe sich dazu entschlossen, ihre Situation öffentlich zu machen: aus Rücksicht auf ihre Wählerinnen und Wähler. Aber auch, um Gerüchten im Bundeshaus den Wind aus den Segeln zu nehmen. «Wie alle Frauen, die eine ähnliche Situation erlebt haben, lebe ich zwischen Hoffnungen, Ängsten und Zweifeln, umgeben von meinen Angehörigen.»

Mittlerweile habe Amaudruz nach Hause zu ihrem Mann und ihrer Tochter zurückkehren können. Sie bleibt aber unter strenger medizinischer Aufsicht: «Jeder Tag ist ein Sieg. Jede Ultraschalluntersuchung, bei der wir den Herzschlag unseres Babys hören können, ist eine Erleichterung, eine Hoffnung und eine Quelle neuer Kraft und Energie, um diese Schwangerschaft zu Ende zu bringen und unser zweites Kind zu bekommen.»

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