Planspiele laufen offenbar schon länger, doch jetzt haben coronaskeptische Bewegungen Arbeitsgruppen eingesetzt. Das Ziel: Kandidaten zu stellen, um 2023 in den Nationalrat einziehen und das Parlarment «erneuern» zu können. Das schreibt die «Schweiz am Wochenende».
Im Bericht bestätigt IT-Unternehmer Josef Ender die Pläne: «Das Parlament macht seinen Job nicht mehr.» Es brauche wieder echte Volksvertreter. Ender ist das Gesicht der Massnahmengegner.
Ebenfalls zu Wort kommt Nicolas A. Rimoldi. «Wir sind angetreten, um das etablierte Parteiensystem zu erneuern», sagt der Mass-Voll-Gründer. Eine Partei wollen die Corona-Skeptiker nicht gründen, die Bewegung will im Kampf gegen das Covid-Gesetz beweglich bleiben.
Hält sie auch durch, wenn die Corona-Pandemie ein schnelles Ende finden würde?
Beinahe so stark wie die Grünen
Politologe Lukas Golder, Co-Leiter von Gfs Bern, sieht für die Bewegung ein Wählerpotenzial von zehn Prozent. So hoch war gemäss «Schweiz am Wochenende» der Prozentsatz jener, die bei den Abstimmungen vom 13. Juni fünfmal Nein sagten. «Würden sich diese 10 Prozent zusammenschliessen, wären sie eine beinahe stärkere politische Kraft als die Grünen», sagt Golder.
Es wären grundsätzlich Personen, die sich «überhaupt nicht» für Politik interessieren und sich «gar nie» über Politik informieren.
Volksvertreter aus Bundesbern heissen die neuen Massnahmen-kritischen Bewegungen willkommen. «Ich begrüsse es, wenn diese Bewegungen, die sehr anti-parlamentarisch argumentieren, den Weg durch die Institutionen antreten», sagt Mitte-Präsident Gerhard Pfister. «Sie treten damit exemplarisch den Beweis an, dass die Schweiz keine Diktatur ist.» (uro)