Braucht es jetzt neue Massnahmen?
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Corona-Zahlen steigen:Braucht es in der Schweiz jetzt neue Massnahmen?

Vorschlag der Taskforce
Braucht es einen Immun-Ausweis für Geimpfte?

Nun sieht sogar das BAG eine nächste Corona-Welle auf die Schweiz zukommen. Die Taskforce schlägt deshalb einen Immun-Ausweis vor. Dieser würde unterscheiden, wer geimpft ist und wer bloss getestet. Die Politik hält das nur im Notfall für nötig.
Publiziert: 21.07.2021 um 20:07 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2021 um 11:05 Uhr
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Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes schlägt vor, das Covid-Zertifikat zu erweitern.
Foto: Keystone
Rachel Hämmerli

Corona lässt uns nicht los. Die Taskforce warnte am Dienstag vor einer nächsten Welle, die sogar noch heftiger werden könnte als die im letzten Herbst. Aber die wissenschaftlichen Berater des Bundes haben bereits eine Idee, wie man die Welle besser umsegeln könnte: mit einem Immunausweis!

Neben dem bestehenden Covid-Zertifikat stellt sich die Taskforce ein Zertifikat vor, das nur Geimpfte und Genesene bekommen, nicht aber Getestete. «Je stärker die Fallzahlen steigen, desto mehr steigt auch das Risiko, dass eine negativ getestete Person in Wahrheit ansteckend ist», sagte Samia Hurst (49), Vizepräsidentin der Taskforce. Der Immunausweis solle dann besonders bei grösseren Veranstaltungen wie bei Fussballspielen oder Festivals eingesetzt werden.

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Caroni ist nicht abgeneigt

FDP-Ständerat Andrea Caroni (41, AR) ist ein Fan des aktuellen Covid-Zertifikats, das auch Getesteten offensteht. Die Idee eines Immun-ausweises findet er trotzdem sinnvoll: «Soweit Tests erheblich unsicherer sind als die Impfung, sollte man im Zertifikat erkennen können, wer immun und wer bloss negativ getestet ist», sagt er. Falls sich die epidemiologische Lage drastisch verschlechtern würde, sei man vorbereitet, auch zwischen Immunen und negativ Getesteten zu unterscheiden.

Das sei aber nur im äussersten Notfall nötig. «Ich erwarte viel eher, dass der Bundesrat bald zurück zur Normalität geht», sagt Caroni. «Nahezu jeder, der wollte, konnte sich impfen lassen.» Wer das nicht wolle, müsse die Folgen eben selbst tragen.

«Verkompliziert das System unnötig»

Jörg Mäder (46, ZH) hält wenig von der Idee eines Immunausweises. «Das verkompliziert das System unnötig», sagt der GLP-Nationalrat. Ausserdem sei noch gar nicht bewiesen, dass Getestete das Virus auch wirklich mehr verbreiten als Geimpfte.

Dem schliesst sich SP-Nationalrätin Céline Widmer (43, ZH) an: «Im Moment fehlt einfach die wissenschaftliche Sicherheit», sagt sie. «Aber wenn das BAG zum Schluss kommt, dass von Getesteten ein erhöhtes Risiko ausgeht, wäre eine Unterscheidung sicher sinnvoll.» Aber auch das nur für den Fall, dass die epidemiologische Lage es erfordere.

Besser ein Ende der Gratis-Tests

Für FDP-Nationalrat Philippe Nantermod (37, VS) ist klar, dass das Covid-Zertifikat keine Ideologie widerspiegeln dürfe. «Es soll kein Anreiz sein, damit sich mehr Leute impfen.» Wer sich nicht impfen wolle, solle die Möglichkeit haben, mit einem Test seine Gesundheit zu beweisen. Er sieht eine andere Lösung: «Der Test sollte kostenpflichtig sein.» Schliesslich sei schon die Impfung kostenlos.

Doch auch er lehnt eine Ausweitung des Covid-Zertifikats nicht gänzlich ab. Sollte die nächste Welle das BAG zu weiteren Massnahmen veranlassen, werde das Covid-Zertifikat wichtiger, findet Nantermod. «Dann könnte man es auf Restaurants oder Schulen und Universitäten ausweiten.» Mit dem Ziel, weitgehende Einschränkungen wie etwa Schulschliessungen zu verhindern.

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