Die kleine Kammer nahm am Donnerstag eine entsprechende Motion ihrer Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-S) mit 39 Stimmen und bei 3 Enthaltungen an. Gegenstimmen gab es keine. Der Vorstoss geht an den Nationalrat.
Der Bundesrat hatte im Januar entschieden, die EM lediglich mit vier Millionen Franken zu unterstützen. Er begründete dies unter anderem mit der angespannten Finanzlage des Bundes.
Viel weniger als bei den Männern
Der Bundesratsentscheid hatte bei den Betroffenen Konsternation ausgelöst. Der Betrag sei gerade einmal ein Zwanzigstel der 80 Millionen Franken, die der Bund für die Fussball-EM der Männer 2008 in der Schweiz und Österreich ausgegeben habe, wandten Kritikerinnen und Kritiker ein.
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Der Bundesrat gab dazu zu bedenken, die Frauen-EM unterscheide sich von jener der Männer im Jahr 2008. Denn das Publikum sei anders zusammengesetzt. Ein grosser Teil der damaligen Bundesbeiträge hätten der Finanzierung der Sicherheitskosten gedient.
Die Bildungskommission des Ständerats hatte ihren Vorstoss einstimmig beschlossen. Der Frauensport-Grossanlass eröffne der Schweiz Chancen, sich einem Millionenpublikum zu präsentieren, sagte Sprecherin Flavia Wasserfallen (SP/BE).
Städte und Kantone haben bisher 65 Millionen gesprochen
16 europäische Frauenfussball-Teams spielten in acht Schweizer Städten um den Titel. Etwa 700'000 Besucherinnen und Besucher würden erwartet, und eine halbe Milliarde Menschen würden am Fernsehen zuschauen. Die WBK-S will denn auch einen Teil der von ihr gewünschten 15 Millionen Franken für Landeskommunikation einsetzen.
Die Kommission will aber auch Bundesgelder einsetzen, um die Strukturen im Frauenfussball nachhaltig zu verbessern und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs zu fördern, beispielsweise durch kombinierte Tickets.
Städte und Kantone hätten bisher 65 Millionen Franken für die Frauenfussball-WM gesprochen, berichtete Wasserfallen. Auch der Bund solle deshalb einen angemessenen Beitrag leisten.
Der Bundesrat habe die Sportförderung im Fokus, entgegnete Bundespräsidentin und Sportministerin Viola Amherd. Die vier Millionen Franken sollten im Bundesamt für Sport kompensiert werden. Beiträge an vergünstigte Tickets für den öffentlichen Verkehr und die spezifische Landeskommunikation lehne der Bundesrat ab. (SDA)