Das Bahnnetz in der Schweiz soll weiter verbessert werden und wachsen. Geht es nach den Plänen von SBB-Chef Vincent Ducrot (60) auch auf einer der wichtigsten Strecken – nämlich zwischen Olten und Zürich, wie Radio SRF berichtet.
Damit fährt der Bahnmanager allerdings SVP-Bundesrat Albert Rösti (55) an den Karren. Der Verkehrsminister sagte kürzlich an einer Medienkonferenz: «Es ergibt keinen Sinn, die Bahnstrecke zwischen Bern und Zürich, um ein, zwei Minuten zu gewinnen, noch enorm zu verstärken.»
Besser sei es, in die Autobahn zu investieren, «wo in Stausituationen die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem Zug nicht gegeben ist».
Ducrot will «schneller durch die Schweiz fahren»
Ducrot hingegen pocht auf seinen Vorschlag. Während die Züge auf der Neubaustrecke der «Bahn 2000» zwischen Olten und Bern mit bis zu 200 km/h fahren könnten, sei dies zwischen Olten und Zürich nicht möglich. Denn dort sei die Strecke älter und kurviger. «Wir müssen schneller durch die Schweiz fahren können», betont Ducrot in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.
Der SBB-Chef fordert den Ausbau aber nicht nur wegen der Reisegeschwindigkeit, sondern auch der Kapazitäten wegen. «Wenn wir den ganzen Verkehr bewältigen wollen, brauchen wir künftig diese Strecke.» Geprüft wird deshalb etwa eine Variante mit einem 30 Kilometer langen Tunnel zwischen dem aargauischen Rupperswil und Zürich Altstetten.
Sieben Milliarden Franken
Gemäss erster Berechnungen dürfte der Ausbau rund sieben Milliarden Franken kosten. Ob die Priorität auf dem Strassen- oder Schienennetz liegt, entscheidet am Schluss das Parlament. (rus)