Die CVP hadert mit ihrem Namen. Denn bei den Wählenden kommt ein Parteiname mit Bezug auf christliche Werte schlecht an. «Ein Handicap», war das Fazit einer eigens durchgeführten Umfrage – intern und extern – des Forschungsinstituts GFS Bern. Nach diversen Mitgliederbefragungen und Diskussionen ist nun der Weg klar: Die Basis wird das letzte Wort haben.
«Es ist das erste Mal in der Geschichte der Partei, dass die Basis per Urabstimmung befragt wird», teilt die CVP mit. Sie orientiere sich dabei an eidgenössischen Abstimmungen – und das Resultat werde bindend sein. Die Parteimitglieder sollen noch vor der im November angesetzten Delegiertenversammlung ihre Meinung abgeben können.
Auslöser für die neue Wertediskussion in der CVP waren die Wahlen vom Oktober, bei denen die Christdemokraten gerade noch mit einem blauen Auge davongekommen sind. Für die Parteispitze ist seitdem klar: Es besteht Handlungsbedarf. Im Wahlkampf habe sich gezeigt, dass viele zwar die CVP-Politik unterstützen würden, sich aber davor scheuten, eine katholische Partei zu wählen.
Dem C geht es an den Kragen
Die Chancen für den Namenswechsel stehen gut: Eine Mitgliederbefragung der Partei hat bereits gezeigt, dass einer Mehrheit der Buchstabe nicht so wichtig ist. Zudem wäre ohne das C der Weg frei für einen Zusammenschluss mit der BDP. Die «bisher konstruktiv geführten Gespräche» laufen denn auch parallel zur Abstimmung weiter. Bis Ende Jahr wollen CVP und BDP dann definitiv entscheiden.
Wie die neue Partei dereinst heissen soll, ist noch offen. Die Basis darf denn laut Mitteilung auch nur über das C abstimmen. Über künftige Namen werde das Parteipräsidium im August entscheiden. Bislang wurde der Name «Die Mitte» gehandelt. (gbl)
