Der ehemalige Juso-Präsident
Cédric Wermuth, Fabian Molina, Tamara Funiciello – und nun David Roth (38): Mit der Wahl des Luzerner Gewerkschafters sitzen nun vier ehemalige Juso-Präsidentinnen und -Präsidenten gleichzeitig im Nationalrat. Roth war 2011 als Nachfolger von Wermuth an die Spitze der Jungsozialistinnen und -sozialisten gewählt worden und war bis 2014 in diesem Amt. Seit 2015 ist er Präsident der SP Kanton Luzern und sitzt schon lange im Vizepräsidium der nationalen Partei. Schon 2011, 2015 und 2019 hat er für den Nationalrat kandidiert – im vierten Anlauf hat ers vergangenen Oktober geschafft.
Der Medizin-Unternehmer
Simon Michel (46), Unternehmer und Nationalratskandidat der Solothurner FDP, zieht für den Kanton Solothurn ins Parlament ein. Michel leitet in zweiter Generation die Medizinaltechnikfirma Ypsomed mit Hauptsitz in Burgdorf BE, ein Familienunternehmen mit weltweit gut 2000 Angestellten.
Die Jüngste im Rat
Mit 26 Jahren ist Katja Riem neu die Jüngste im Rat. Nach nur zwei Jahren im Berner Kantonsparlament hat sie für die SVP den Sprung in den Nationalrat geschafft. Die junge Frau arbeitet als Winzerin auf dem elterlichen Betrieb. Als Jüngste darf sie am Montag zu Beginn der neuen Legislatur eine kurze Ansprache halten.
Der Grillmeister
Mit dem neuen SVP-Nationalrat Roman Bürgi (54) aus dem Kanton Schwyz politisiert ein weiterer Unternehmer in Bundesbern. Er machte im Kanton Schwyz für die SVP einen Sitz. Bürgi hat ein Unternehmen, das Grills, Fritteusen, Aufschnitt-, Brotschneidemaschinen und andere Küchengeräte verkauft.
Der Inklusionspolitiker
Vereidigt wird heute auch der Zürcher SP-Nationalrat Islam Alijaj (37). Er kämpft dafür, dass Menschen mit Behinderung in der Schweiz komplett gleichgestellt sind. Aufgrund einer Zerebralparese sind seine Muskelsteuerung und sein Sprechen beeinträchtigt, nicht aber sein Intellekt. Er hat eine Assistentin, die zur besseren Verständlichkeit seine Worte am Rednerpult wiederholt – eine Premiere im Bundeshaus.
Die Cellistin
Estelle Revaz (34), neue Genfer SP-Nationalrätin, hat regelmässig Auftritte vor grossem Publikum, und das auf der ganzen Welt. Aber nicht etwa als Politikerin, sondern als Cellistin. Revaz, die ursprünglich aus dem Wallis stammt, ist eine international bekannte Musikerin. Nun muss sie ihren Spielplan an ihr neues Amt anpassen.
Der IV-Anwalt
Aus dem Kanton Solothurn kommt ein weiteres neues Gesicht in Bern: Rémy Wyssmann (56). Als «Politiker mit Biss» und ohne Lobby-Verbandelungen hatte sich der SVPler im Wahlkampf angepriesen. Er sass bisher im Solothurner Kantonsrat und ist Vizepräsident der Kantonalpartei. Beruflich ist er als Anwalt für Haftpflicht und Versicherungsrecht tätig. Eines seiner Spezialgebiete: die Invalidenversicherung (IV). Wyssmann kämpft an der Seite von Menschen, deren IV-Gesuch abgelehnt worden ist.
Die erste Nidwaldnerin
Für den Kanton Nidwalden ist es eine Premiere: Erstmals vertritt mit Regina Durrer-Knobel (52) eine Frau den Kanton im Nationalrat. Die Kantonsparlamentarierin schnappte im Oktober der SVP den einzigen Nidwaldner Nationalratssitz weg. Durrer ist Prorektorin einer Berufsschule und lehrt dort auch. Sie lebt mit ihrem Mann und drei Teenagern in Ennetmoos.
Die LGBTQ-Aktivistin
Sie war so überrumpelt von der Wahl, dass sie erst einmal überlegen musste, ob sie sich das Amt überhaupt zutraut. LGBTQ-Aktivistin und Autorin Anna Rosenwasser (33) politisiert neu für die Zürcher SP im Nationalrat. Auf Instagram hat die ehemalige Co-Leiterin der Lesbenorganisation Schweiz (LOS) über 30'000 Instagram-Follower – eine Zahl, auf die eine oder der andere ihrer neuen Kolleginnen und Kollegen im Rat ganz schön neidisch sein dürfte.