«Wir haben die gesetzlichen Grundlagen bereits»
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SVP-Tuena zu Ausschreitungen:«Wir haben die gesetzlichen Grundlagen bereits»

Politiker nach Pyro-Skandal im Zürcher Derby überzeugt
«Klub-Bosse schauen weg»

Nach den wüsten Szenen im Anschluss an das Zürcher Derby sind Politiker dennoch überzeugt, dass es keine härteren Gesetze braucht. Aber: Die vorhandenen Mittel müssten eben umgesetzt werden.
Publiziert: 24.10.2021 um 18:17 Uhr
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Aktualisiert: 24.10.2021 um 19:54 Uhr
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FCZ-Chaoten werfen nach Spielschluss Pyromaterial in den GC-Block.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
Daniel Ballmer

Die Bilder sind verstörend. FCZ-Fans gelangen nach Abpfiff des Zürcher Stadtderbys auf die Tartanbahn. Sie rennen zum GC-Block, suchen die Konfrontation – und werfen rund 2000 Grad heisse Fackeln in den mit Fans des Stadtrivalen gefüllten Sektor! Erst nach dem Einschreiten der Security in Vollmontur zieht sich der Mob zurück.

Für SP-Nationalrat Matthias Aebischer (54, BE) ist das ein Skandal: «Das kann zu bösen Unfällen mit Schwerverletzten führen!» Auch sein Zürcher SVP-Ratskollege Mauro Tuena (49) verurteilt solche Ausschreitungen aufs Schärfste. «Gerade an einem Samstagabend hat es viele Familien im Stadion», gibt er zu bedenken.

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«Mittel müssen eben auch strikt umgesetzt werden»

Immer wieder kommt es in Schweizer Fussballstadien zu unrühmlichen Szenen. Braucht es schärfere Gesetze, drastischere Strafen, um die Hooligans im Zaum zu halten? Diskutiert werden etwa personalisierte Eintritts-Tickets, wie es sie in Italiens Serie A und in der englischen Premier League gibt. Die derzeitigen Covid-Kontrollen liefern darauf auch bei uns einen Vorgeschmack.

«Wir brauchen keine schärferen Gesetze», zeigt sich Aebischer überzeugt. Die nötigen gesetzlichen und technischen Instrumente seien alle vorhanden, pflichtet ihm der Schaffhauser SVP-Ständerat Hannes Germann (65) bei: Stadion- oder Rayonverbote sowie Kameras in den Stadien, mit denen sich einzelne Fans identifizieren lassen. Aber: «Sie müssen eben auch strikt umgesetzt werden.»

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Personalisierte Tickets stossen auf viel Skepsis

Auch gibt es Auflagen, nach denen sich Problemfans vor Spielen bei der Polizei melden müssen. «Das sind eigentlich bereits krasse Eingriffe in das Persönlichkeitsrecht», sagt Aebischer. Personalisierte Tickets würden dagegen kaum etwas nützen, findet auch Tuena. «Da weiss man zwar, wer im Stadion war, aber nicht, wer eine Fackel geworfen hat», begründet er.

Erst vor kurzem haben der Kanton Wallis und der FC Sion einen Versucht mit strengeren Stadion-Regel, personalisierten Tickets und geschlossenem Gästesektor wieder abgebrochen.

«Manche Verantwortlichen schauen einfach weg»

Es gebe Vereine, die eng mit der Polizei zusammenarbeiten, weil sie keine solchen Fans im Stadion haben wollen, weiss Aebischer. «Sie kennen diese Problemfans auch ganz genau.» FCZ-Fans dagegen seien schon mehrfach damit aufgefallen, dass sie Pyro-Fackeln in gegnerische Fan-Blöcke werfen. «Werden die bestehenden Massnahmen umgesetzt, haben wir diese Probleme nicht.»

Öffentlich würden sich die Vereine zwar immer von solchen Aktionen distanzieren. Aber manche fänden offensichtlich, dass Pyros zur Fanstimmung gehören würden. «Ich bin überzeugt, dass diese Verantwortlichen einfach wegschauen», sagt Germann. «Sonst kämen solche Massen an Pyros gar nicht ins Stadion. Alles andere wäre naiv.»

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