Fan-Boykott
Gibts in der Schweiz bald personalisierte Eintritts-Tickets?

Die Szenerien sind absurd. Leere eigene Fankurven. Volle eigene Fankurven. Leere Gästesektoren. Volle Gästesektoren. Fans und Pyros von ausserhalb des Stadions. Was läuft da?
Publiziert: 31.07.2021 um 00:30 Uhr
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Aktualisiert: 31.07.2021 um 08:36 Uhr
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Die Identitätskontrollen sind den Fans ein Dorn im Auge.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
Alain Kunz, Simon Strimer

Im Prinzip ist es einfach: Es geht um die vom Bundesrat auferlegten Covid-Kontrollen. Um Einlass ins Stadion zu erhalten, müssen die Fans mit einem Identitätsnachweis belegen, dass sie die Person sind, zu der das vorgelegte Covid-Zertifikat passt. Es wird also nichts registriert. Doch die Fans haben Angst, dass dies eine Vorstufe zu personalisierten Tickets ist, die sie rundweg ablehnen.

Eine Skepsis gegenüber der Kontrolle, welche weder Klubs noch Liga verstehen. «Zumal es klare Vorgaben bezüglich Datenschutz gibt», sagt Ligasprecher David Barras.» Auch YB-CEO Wanja Greuel schüttelt den Kopf: «Ich verstehe diese Skepsis nicht.»

Polizeidirektoren lassen alles offen

Allerdings: Ganz unbegründet scheinen die Befürchtungen nicht zu sein. Roger Schneeberger, Generalsekretär der Kantonalen Polizeidirektoren-Konferenz, bestätigt, dass bei Treffen mit der Liga über solche Massnahmen diskutiert wird: «Inwiefern solche Massnahmen nach der Pandemie weitergehen, ist eine Frage, die in der Taskforce im September diskutiert wird. Bei dieser sind auch die Liga und Fan-Vertreter involviert.»

Und dann sind da Lausanne-Sport und Sion, die nur noch personalisierte Tickets verkaufen und den Gästesektor geschlossen haben. Lausanne aus eigenem Antrieb. Sion nicht. Vizepräsident Gelson Fernandes: «Der Staatsrat hat uns die personifizierten Tickets vorgeschrieben. Wir waren dagegen.» Und den Gästesektor habe man deshalb geschlossen, weil man ihn mit Sitzen hätte bestücken müssen. «Die hätten die Fans schon in der Halbzeit herausgerissen gehabt», sagt Präsident Christian Constantin. Gelson: «Wir werden das Gespräch mit der Politik suchen, denn diese Lösung wollen wir nicht.»

Bald wie in Italien und England?

Und dennoch: Eines Tages könnten personalisierte Tickets auch in der Schweiz Tatsache werden. Wie in Italiens Serie A und in der englischen Premier League. Wer hätte sich das in diesen Ländern vor ein paar Jahren vorstellen können? Barras: «Die Skepsis war anfänglich riesig, weshalb es viel Zeit brauchte. Doch jetzt ist es Alltag. Wahre Fussballfans, die nichts zu verstecken haben, wollen eines Tages wieder ins Stadion gehen.»

So wie in Luzern, wo die Swissporarena gegen YB fast voll war. Und auch die Berner Fans kommen in Scharen ins Wankdorf. «Die Fangesänge sind zwar nicht koordiniert, aber die Fans kommen», so Greuel. Für das Spiel gegen GC sind gegen 21'000 Tickets verkauft worden. Weil Ferienzeit ist, dürften rund 17'000 anwesend sein. Aber nur sehr wenige GC-Fans. Die haben bereits angekündigt, ihr Team vor den Toren anzufeuern. «Wir bereiten uns darauf vor», sagt Greuel. Inklusive ToiTois, die aufgestellt werden. Das sind dann schon eher schräge Dinge…

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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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FC Lausanne-Sport
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FC Sion
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BSC Young Boys
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