Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) hat die Mitglieder der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrats (SIK-N) in einem Schreiben von Freitag aufgefordert, ihren Entscheid zur Sistierung des Dossiers rückgängig zu machen. Die Kommission trifft sich Anfang kommender Woche zu ihrer nächsten Sitzung.
Für die Räumung des Munitionslagers seien zahlreiche Varianten geprüft worden, schreibt die SAB. Aus einer erneuten Variantenstudie seien keine neuen Erkenntnisse zu erwarten.
Explosionsrisiken können nicht ausgeschlossen werden
Die in den Diskussionen erwähnte Verkapselung des Munitionslagers werde das Problem keineswegs beseitigen. Vielmehr schaffe man so «eine tickende Zeitbombe». Spätere Explosionsrisiken oder auch eine Umweltgefährdung könnten nicht ausgeschlossen werden.
Die SIK-N hatte die Beratung des Geschäfts kürzlich für maximal ein Jahr sistiert. Die knappe Mehrheit ging davon aus, dass die Varianten der Räumung nicht vertieft genug geprüft worden seien.
Unmut im Dorf
Wegen der Sistierung kann der Bund derzeit keine weiteren Häuser mehr kaufen und damit den Bewohnern ermöglichen, anderswo eine neue Existenz aufzubauen. Das sorgt im Dorf für Verunsicherung und Unmut.
Im Dezember 1947 hatten sich im Munitionslager der Schweizer Armee in Mitholz grosse Explosionen ereignet. Mehrere Hundert Tonnen Sprengstoff blieben in den Trümmern zurück. Der Bundesrat möchte das ehemalige Munitionslager räumen. Er beantragte in seiner Botschaft ans Parlament 2,59 Milliarden Franken für die Arbeiten. (SDA)