«Alleine würde ich es mir nicht zutrauen»
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Kandidatur als Parteipräsident:«Alleine würde ich es mir nicht zutrauen»

Thierry Burkart privat
So tickt der künftige FDP-Präsident

Er schrieb seine Maturarbeit einst über Christoph Blocher, liebt die Foo Fighters und Schwingen: 5 Fakten über den baldigen FDP-Chef Thierry Burkart.
Publiziert: 16.08.2021 um 14:42 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2021 um 15:33 Uhr
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Thierry Burkart liebt das Schwingen. 2017 leitete er das OK des Aargauer Kantonalschwingfests.
Foto: Zvg

Bis zuletzt hielt Thierry Burkart (45) dicht. Erst am Montagmorgen, acht Stunden nach Ende der Bewerbungsfrist, liess die FDP die Katze aus dem Sack: Der Aargauer Ständerat kandidiert für das Parteipräsidium – als Einziger. Der Nachfolger von Petra Gössi (45) steht damit faktisch schon jetzt fest, auch wenn die offizielle Wahl erst Anfang Oktober stattfindet.

Mit Burkart übernimmt ein Mann bei der FDP das Zepter, der am rechten Rand der Partei politisiert und nicht selten zu den parteiinternen Abweichlern gehört. Der Verkehrs- und Sicherheitspolitiker stimmte gegen das CO2-Gesetz, machte sich öffentlich für einen Abbruch der Verhandlungen mit der EU über das Rahmenabkommen stark, lehnte sich 2018 gegen das neue Waffenrecht auf oder enthielt sich 2016 beim Inländervorrang der Stimme, der als Antwort auf die Masseneinwanderungs-Initiative beschlossen wurde.

Heavy Metal, Schwingen und Christoph Blocher

Doch wie tickt Burkart nicht nur politisch, sondern privat? Fünf Fakten über den künftigen FDP-Chef, die in seinem Bewerbungsschreiben wohl nicht zur Sprache gekommen sind:

  • Burkart, der Rocker: Als Ständerat und Wirtschaftsanwalt trifft man Burkart meist in Anzug und Krawatte an. Ganz anders in der Freizeit: Für die «Schweizer Illustrierte» öffnete der Aargauer einmal seinen Kleiderschrank – und präsentierte seine Sammlung an Rock- und Heavy-Metal-T-Shirts. Zu seinen Lieblingsbands gehören heute die Foo Fighters. In der Schulzeit spielte der damals noch langhaarige Thierry selbst in einer Band. «Wir waren die schlechteste Band der Welt», meinte Burkart rückblickend.
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  • Burkart, der Halb-Italiener: Sein Name verrät es nicht, aber Burkart ist Halb-Italiener. Sein Vater verliess die Familie, als er ein Kleinkind war, und ging zurück in seine Heimat Italien. Den älteren Bruder nahm der Vater ohne das Einverständnis der Mutter mit. «Wie in einer klassischen Kindsentführung», erzählte Burkart einmal. Die beiden verständigen sich heute auf Englisch – denn Italienisch hat Burkart nie gelernt. Nebst dem fünf Jahre älteren Bruder hat der FDP-ler zudem noch eine sechs Jahre ältere Schwester.

  • Burkart, der Verliebte: Der künftige FDP-Präsident ist privat auch anderen Parteien nah. So war er vor vielen Jahren mit der ehemaligen SP-Nationalrätin Pascale Bruderer (44) liiert. Ausserdem wurde ihm eine Beziehung mit der heutigen Zürcher SVP-Regierungsrätin Natalie Rickli (44) nachgesagt. Die beiden waren 2016 zusammen in Chile in den Ferien, als Rickli sich beim Wandern das Bein brach – und zum grossen Erstaunen Burkart auf den Fotos ihrer Rettung auftauchte. Das Verhältnis zu Rickli bewege sich auf «rein kollegialer Ebene», betonte Burkart damals. Heute lebt Burkart mit seiner Partnerin und deren zwei Kindern in Lengnau AG.

  • Burkart, der Blocher-Analyst: Für Politik interessierte sich Burkart schon in der Schulzeit. In seiner Maturarbeit analysierte er gemeinsam mit einer Klassenkameradin den Populismus in den Reden von SVP-Urgestein Christoph Blocher (80). «Wir zwei können Blocher nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Doch mit unserer Arbeit haben wir zumindest ein kleines Zeichen gesetzt», sagte der damals 20-jährige Burkart 1995 in einem Interview mit der Lokalzeitung. «Wenn man ihn auf diese Weise entlarven kann, sein Vorgehen und seine Masche aufzeigt. Das kann ein kleiner Schritt sein, um Christoph Blocher zu überführen.»

  • Burkart, der Schwing-Fan: Burkart hat nicht nur eine Leidenschaft für Rock und Heavy Metal, sondern auch fürs Schwingen. Selbst steigt er zwar nicht ins Sägemehl, aber bei Schwingfesten schlägt sein Herz höher. Mit Kollegen reist er jeweils mit dem Wohnmobil ans Eidgenössische, erzählte er der «Aargauer Zeitung». Er war zudem OK-Präsident des Kantonalen Schwingfests 2017 in Brugg und wird sich nächstes Jahr in gleicher Funktion für das Nordwestschweizer Schwingfest engagieren. (lha)
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