Der Umgang mit Smartphones in Schulen ist ein viel diskutiertes Thema. Es erregt weltweit Aufmerksamkeit. In einzelnen europäischen Ländern existieren an zahlreichen Schulen Verbote oder Einschränkungen bezüglich der Handynutzung, etwa in Italien, Deutschland und seit Anfang 2024 auch in den Niederlanden. In England hat die Regierung eben erst angekündigt, schärfere Massnahmen zu ergreifen: Alle Schulen im Land sollen künftig handyfrei sein.
Die amerikanische Stadt Los Angeles hat kürzlich ebenfalls ein ähnliches Verbot an allen Schulen eingeführt. Und zwar basierend auf Studien, die aufzeigen, dass Schüler ohne Handys glücklicher sind, mehr miteinander kommunizieren und bessere Noten haben. Auch die Unesco warnt vor den negativen Auswirkungen von Smartphones in Schulen, da sie zu schlechteren Leistungen führen können.
Schule in Würenlos AG seit 17 Jahren handyfrei
In der Schweiz obliegt die Bildungshoheit den Kantonen, weshalb es keine einheitlichen nationalen Vorgaben gibt. Einige Kantone wie Zürich, Freiburg und Waadt haben jedoch die Möglichkeit eines Handyverbots in ihren Richtlinien vorgesehen.
Auch in der Schule Würenlos AG wird ein striktes Handyverbot durchgesetzt, das seit 17 Jahren in Kraft ist, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Den Jugendlichen dort sei es nicht nur während der Schulzeit in den Klassenzimmern untersagt, ihre Mobiltelefone zu nutzen. Sondern auch auf dem Pausenplatz. Das Verbot scheint sich positiv auszuwirken: Die Schüler seien konzentrierter, weniger abgelenkt und verbringen ihre Pausen aktiv und im Gespräch miteinander, wie es weiter heisst.
Politisches Thema in mehreren Kantonen
In der Schweiz wird auch auf politischer Ebene über Handyverbote in Schulen diskutiert. In Basel etwa wurde ein Vorstoss für eine smartphonefreie Schule eingereicht. Allerdings ist der Basler Regierungsrat gegen ein generelles Verbot und verweist auf die Verantwortung der Eltern. Ähnliche Vorstösse gibt es in anderen Kantonen.
Dagmar Rösler (52), die oberste Lehrerin der Schweiz, betont im «Tages-Anzeiger» die Wichtigkeit einer klaren Kommunikation und der Förderung von Medienkompetenz. Bei älteren Schülerinnen und Schülern, die ihre Volljährigkeit erreichen, gestaltet sich ein Handyverbot als schwierig.
Autor Thomas Feibel (62), er hat Kinder- und Jugendbücher zu Themen wie Cybermobbing und soziale Netzwerke geschrieben, plädiert für eine digitale Schulordnung. Diese solle gemeinsam mit den Schülern erarbeitet werden, um deren Eigenverantwortung und Einhaltung der Regeln zu stärken.