In der Schweiz ist jegliche Benutzung des Smartphones während der Fahrt verboten. Lediglich das Telefonieren mit einer Freisprechanlage ist erlaubt. Ein Verstoss wird gebüsst, entweder mit einer Geldstrafe ab 100 Franken oder gar einem Ausweisentzug. Oft sind die Bussen aber höher, als man erwartet.
Das Handy-Verbot am Steuer gilt in ganz Europa – in wenigen Ländern ist sogar das Freisprech-Telefonat, was fast überall erlaubt ist, verboten. Doch wie hoch sind eigentlich die Strafen im Ausland? Blick liefert Antworten zu Regeln und Strafen rund ums Handy am Steuer.
Deutschland
In Deutschland ist lediglich das Telefonieren mittels Freisprechanlage erlaubt. Alles andere, was mit dem Handy zu tun hat – sei es Nachrichten schreiben, Musik weiterschalten oder eine Route im Navi-App einstellen – ist wie bei uns verboten. Es wird mit einem Bussgeld ab 100 Euro gestraft. Ausserdem gibt es einen Strafpunkt in Flensburg. Velofahrenden ist es ebenso untersagt, während der Fahrt ohne Lautsprecher oder Headset zu telefonieren.
Österreich
Auf den Strassen Österreichs ist neben dem Freisprech-Telefonieren auch die Verwendung des Handys als Navi – sofern es befestigt ist und die Adresse im Stand eingegeben wurde – erlaubt. Daher sind nebst Telefon am Ohr auch das Schreiben und Lesen von SMS, E-Mails oder Nachrichten auf Social-Media strafbar und werden mit einem Betrag ab 100 Euro gebüsst.
Frankreich
Frankreich greift im Gegensatz zu anderen europäischen Länder noch härter durch: Man darf hier im Verkehr nicht telefonieren – nicht mal Kopfhörer sind erlaubt. Also darfst du auch nicht an einer roten Ampel mit ausgeschaltetem Motor telefonieren. Nur wer auf einem gekennzeichneten Parkplatz, in einer Hauseinfahrt oder in einem Parkhaus hält, darf auf dem Fahrersitz das Smartphone benutzen. Also Handy weg in Frankreich – sonst kommts zu einer Strafe ab 135 Euro oder gar zum direkten Führerscheinentzug.
Italien
Durchs Smartphone abgelenkte Autofahrerinnen und -fahrer sind in Italien eine der Hauptursachen für Unfälle. Deswegen greift die Regierung hart durch: Nebst einer Geldstrafe ab 165 Euro, kann ein kurzzeitiger Ausweisentzug von 15 Tagen drohen. Telefonieren per Freisprechanlage oder mit einem Kopfhörer-Stöpsel im Ohr ist erlaubt.
Kroatien
Auch in Kroatien darf nur über Lautsprecher telefoniert werden. Jegliche andere Handhabung des Smartphones während der Fahrt wird mit rund 135 Euro gebüsst.
Platz | Land | Busse ab (Franken) |
1. | Norwegen | 455 |
2. | Niederlande | 350 |
3. | Slowenien | 240 |
4. | England | 230 |
5. | Dänemark | 192 |
6. | Spanien | 192 |
7. | Italien | 158 |
8. | Schweden | 154 |
9. | Frankreich | 130 |
10. | Kroatien | 130 |
11. | Portugal | 115 |
12. | Deutschland | 95 |
13 | Griechenland | 95 |
14. | Österreich | 95 |
15. | Albanien | 38 |
Slowenien
Integrierte Freisprechsysteme und das Telefonieren mit lediglich einem Kopfhörer-Stöpsel sind erlaubt. Jegliche andere Benutzung des Mobiltelefons während der Fahrt kann bis zu 250 Euro teuer werden.
Albanien
In Albanien ist eine Benutzung des Handys während der Fahrt ebenso verboten - per Freisprechanlage ist ein Telefonat erlaubt. Die Bussen sind die niedrigsten dieser Auflistung: ungefähr 40 Euro. Wenn diese direkt vor Ort bezahlt werden, gibts sogar noch einen Preisnachlass.
Griechenland
Nebst einer Busse ab 100 Euro bei Benutzung des Smartphones während der Fahrt, kann auch ein vorübergehendes Fahrverbot in Griechenland drohen. Auch hier: Telefonieren mit Freisprecheinrichtung ist gestattet.
Spanien
Wer mit dem Handy bei der Fahrt am Ohr von der Polizei Spaniens erwischt wird, muss mit einer Busse von mindestens 200 Euro und sechs Strafpunkten im spanischen Punkteregister rechnen. Der Punktestand des Führerscheins beginnt bei zwölf – wenn alle weg sind, ist es auch die Fahrerlaubnis. Lediglich per Freisprechanlage ist ein Telefonat erlaubt.
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Portugal
Auf Portugals Strassen bemerkt man immer wieder am Rande der Autobahn stehende Autos mit eingeschaltetem Warnblinker. Das hat einen simplen Grund: In Portugal ist das Telefonieren auch per Freisprecheinrichtung nicht erlaubt. Also halten viele an, um zu telefonieren. Andernfalls kann eine Busse ab 120 Euro aufwärts drohen.
England
2022 hat England das Handy-Verbot am Steuer verschärft: Nebst dem seit Jahren verbotenen Senden von Nachrichten oder Telefonieren ohne Lautsprecher, ist das Berühren eines solchen Geräts aus irgendeinem Grund – wie das Überprüfen der Uhrzeit, das Abrufen von Nachrichten oder das Durchblättern von Musik – ebenso strafbar. Dabei gibts sechs Strafpunkte und eine Busse von rund 200 Pfund (230 Franken).
Niederlande
Im Land der Velos gelten für diese dieselben gepfefferten Strafen wie für Autofahrende. Mit Handy am Steuer erwischt, kann schnell mal mehr als 380 Euro kosten. Und dazu gibts noch ein schönes Foto: Seit einem Jahr wird ein neuartiger Blitzer mit künstlicher Intelligenz, der das Handy am Steuer erkennt, getestet – diese werden nun nach und nach standardmässig eingesetzt. Auch hier: Erlaubt ist das Telefonieren per Freisprechanlage.
Dänemark
Dänemarks Bussen sind eher happig: Smartphone am Steuer kostet 200 Euro. Ein Telefonat via Lautsprecher ist erlaubt. Jedoch kann selbst ein Telefonat oder SMS auf dem Velo, mit bis zu 135 Euro bestraft werden.
Norwegen
Die Niederlande haben ja schon saftige Bussen, doch Norwegen ist Spitzenreiter. Seit 2021 werden Handy-Sünder auf norwegischen Strassen mit Bussgeldern ab 475 Euro bestraft. Zudem gibts einen oder mehrere Strafpunkte - Wer innert drei Jahren acht Strafpunkte gesammelt hat, dem wird der Führerschein für sechs Monate entzogen.
Schweden
Schweden war das letzte europäische Land, das das Handy-Verbot am Steuer einführte. Erst seit 2018 darf lediglich per Freisprecheinrichtung telefoniert werden, jegliche andere Benutzung des Smartphones ist verboten und wird mit einer Busse ab 160 Euro geahndet.