Schock bei einer Jubiläumsfeier im deutschen Solingen: Eine Messerattacke hat am Freitag zu drei Toten und mehreren Verletzten geführt. Ein Tatverdächtiger befindet sich in Gewahrsam, und der Islamische Staat (IS) reklamiert den Anschlag für sich.
Eine Schreckenstat, die überall passieren kann. Seit der Terrorattacke der Hamas auf Israel und dem darauffolgenden Gazakrieg haben sich die Fronten massiv verhärtet. Die Radikalisierung hat zugenommen, die Terrorgefahr in Europa ist gestiegen. Das zeigen etwa die Anschlagspläne auf die Taylor-Swift-Konzerte in Wien, die abgesagt werden mussten.
Gefahrenpotenzial in der Schweiz
In der Schweiz gilt die Terrorgefahr gemäss dem jüngsten Sicherheitsbericht des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) ebenfalls als «erhöht». Auch hier gilt eine Gewalttat eines dschihadistischen Einzeltäters als plausibelstes Szenario – wie die Messerattacke auf einen orthodoxen Juden vor wenigen Monaten in Zürich belegt. Und in der Ostschweiz flogen zwei Teenies auf, die Sprengstoff-Anschläge auf Ziele in der Schweiz geplant haben sollen.
Auf seiner Risikoliste hat der Geheimdienst zuletzt 47 Namen von potenziellen Gefährdern aufgeführt, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. Dabei handelt es sich um Personen, die den Terrorismus unterstützen oder dazu ermutigen. Zudem habe der NDB innerhalb eines halben Jahres 43 Personen neu identifiziert, die von der Schweiz aus online dschihadistisches Gedankengut verbreiten oder sich mit Gleichgesinnten vernetzen würden.
Gegenüber der Zeitung hält auch die Bundesanwaltschaft fest, dass die Fallzahlen im Bereich Terrorismus in den letzten Jahren «markant zugenommen» hätten. Aktuell seien rund 100 Verfahren hängig. Dabei gehe es vor allem um extremistische Strömungen innerhalb des Islamismus – von Terrorfinanzierung bis zu Propagandaverbreitung. Und vereinzelt um den Verdacht, Anschläge zu planen.