Steuersünder aufgepasst! Die Jagd der Behörden auf versteckte Gelder geht weiter. Tausende Amtshilfegesuche in Steuersachen gingen letztes Jahr zwischen der Schweiz und dem Ausland hin und her. Das zeigen die neusten Zahlen der Eidgenössischen Steuerverwaltung (ESTV), die Blick vorliegen.
«2023 sind 8530 Amtshilfeersuchen eingegangen», erklärt ESTV-Sprecherin Caroline Wasna. «Die meisten Amtshilfegesuche an die Schweiz stellten die USA, Frankreich, Österreich, Südkorea und Israel.»
Allerdings habe es im letzten Jahr deutlich weniger eingehende Fatca-Ersuche als in den Vorjahren gegeben, «weil die USA die Aufarbeitung der aufgelaufenen Meldejahre abschlossen», erläutert Wasna. Beim Fatca-Abkommen handelt es sich um eine spezielle Regelung mit den USA, welche von den Banken Kontodaten ihrer amerikanischen Kunden einfordern.
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der ausländischen Anfragen denn auch klar zurückgegangen. Damals zählte die Steuerverwaltung über 25'000 Gesuche, mit Grossbritannien an der Spitze.
Steuersünder auf Britischen Jungferninseln
Doch auch Schweizer Schwarzgeld-Horter im Ausland nehmen die Behörden ins Visier. «2023 sind 75 Amtshilfeersuchen an 29 Staaten ausgegangen», so Wasna. «Dabei wurden die meisten Ersuche an die Britischen Jungferninseln und Deutschland gestellt.»
Das sind ebenfalls weniger als im bisherigen Rekordjahr 2022, in welchem die Steuerverwaltung 228 Fälle verfolgte. Dafür wurde diesmal der Länderkreis von 17 auf 29 erweitert.
Datenaustausch mit 104 Staaten
Im vergangenen Jahr tauschte die ESTV mit 104 Staaten Informationen über Finanzkonten aus. Der Austausch erfolgte im Rahmen des globalen Standards zum automatischen Informationsaustausch (AIA). Zu den 101 bisherigen Staaten kamen Kasachstan, die Malediven und Oman hinzu.
Insgesamt versandte die ESTV Informationen zu rund 3,6 Millionen Finanzkonten an die Partnerstaaten und erhielt von diesen Informationen zu rund 2,9 Millionen Finanzkonten.