Steigt der Strompreis?
Röstis neue Notkraftwerke dürften Milliarden kosten

Um auch in Notlagen genügend Strom zu haben, will Energieminister Albert Rösti neue Reservekraftwerke bauen. Doch die sind viel teurer als gedacht.
Publiziert: 14.07.2024 um 16:26 Uhr
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Reservekraftwerke sollen im Notfall genügend Strom liefern.
Foto: Keystone
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Tobias BruggmannRedaktor Politik

Die Warnung war deutlich. Vor gut zwei Jahren warnte Werner Luginbühl (66), der Präsident der Elektrizitätskommission, vor einer Strom-Mangellage und riet zum Kauf von Kerzen und Holz für den Notfall. Rasch wurde die Politik aktiv: Die damalige Energieministerin Simonetta Sommaruga (64) liess Notkraftwerke bauen, um für den Fall der Fälle genügend Strom zu haben. Doch die Notkraftwerke, unter anderem in Birr AG haben ein Ablaufdatum: Im Mai 2026 sollen sie zurückgebaut werden. Der neue Energieminister Albert Rösti (56) startete darum die Suche nach einer Nachfolge und lancierte eine Ausschreibung. Jetzt zeigt sich: Neue Anlagen werden nochmals teurer.

Insgesamt hat die Strombranche 590 Megawatt Leistung offeriert. Der Preis dafür sind 2,6 Milliarden Franken, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Finanzieren werden das Ganze die Kunden, indem der Strompreis erhöht wird. Die tatsächlichen Kosten könnten gar noch höher werden, denn die 2,6 Milliarden sind nur die Bereitstellungskosten. Dazu kommen später noch die Kosten für Betrieb und die Versorgung mit Brennstoffen. 

Wird Birr verlängert?

Das zuständige Bundesamt für Energie hat die Ausschreibung für die Reservekraftwerke mittlerweile abgebrochen und will mit den Betreibern einzeln verhandeln – und so den Preis nach unten drücken. Zwischen den Offerten gibt es grosse Unterschiede, die tiefste lag bei 3 Millionen Franken pro Megawatt, die höchste bei fast 9 Millionen Franken, wie die «NZZ am Sonntag» schreibt. 

Die Notkraftwerke standen schon vermehrt in der Kritik. Das Bundesverwaltungsgericht rügte kürzlich Sommaruga, dass sie der Anlage in Birr keine Betriebsbewilligung hätte erteilen dürfte. Eine gesetzliche Grundlage für die neuen Notkraftwerke gibt es noch nicht. So fassen diverse Politiker gegenüber der «NZZ am Sonntag» auch eine Verlängerung des Reservekraftwerks in Birr AG ins Auge. Das wäre aber ein Wortbruch. Die Politik hatte der Bevölkerung beim Bau versprochen, dass die Anlage nur ein Provisorium sei. Es dürfte schwierig werden, die Bevölkerung zu überzeugen. 

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