Sie arbeiten normalerweise im Hintergrund, wenig beachtet von vielen im Bundeshaus: Die Putzfrauen und -männer, die das Parlamentsgebäude im Schuss halten.
Doch nun, kurz vor Weihnachten, sollen für einmal sie im Fokus stehen. Das findet der Genfer SP-Ständerat Carlo Sommaruga (64) – und hat dem Putzpersonal einen Tweet gewidmet. «Um 6 Uhr morgens, lange bevor die ersten Parlamentarier eintreffen, wird das Bundeshaus von einem Team engagierter Frauen und Männer, die meisten von ihnen mit Migrationshintergrund, gereinigt, damit die gesetzgeberische Arbeit reibungslos ablaufen kann. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt», schreibt der Politiker. Dazu hat er einige Fotos gestellt, die er vom Putzpersonal im Einsatz gemacht hat.
300 Container Abfall
Die Pulte putzen, staubsaugen, Mülleimer leeren, WCs putzen: Jeden Morgen und während der Sessionen auch nachmittags sind gut ein Dutzend Putzkräfte im Bundeshaus im Dienst. Die Arbeit der 246 Parlamentarierinnen und Parlamentarier, die viermal pro Jahr für drei Sessionswochen zusammenkommen, hinterlässt eine Menge Abfall: zwei Container Hauskehricht à 800 Liter, zwei Container Altpapier und zwei Container geschredderte, klassifizierte Akten fallen jeden Sitzungstag an. Das macht pro Jahr fast 300 Container Abfall.
Aber auch ausserhalb der Sessionen sind die Putzkräfte an der Arbeit. Im Bundeshaus kommen schliesslich das ganze Jahr hindurch die Kommissionen zu Sitzungen zusammen. Zudem braucht es Zeit, das historische Gebäude auf Vordermann zu halten. Ein Monat vor der Session beginne man mit den Vorbereitungen, erzählte die Leiterin des Putzteams einst Radio SRF. Die Fenster werden geputzt, der Boden feucht aufgenommen – und die Holzschnitzereien an Decken, Wänden und Möbeln mit Pinseln abgestaubt. (lha/oco)