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Corona-Fall im Bundeshaus: FDP-Ständerat Josef Dittli positiv getestet
Müssen seine Gspänli nun zittern?

Der Corona-Massentest im Bundeshaus hat ein erstes positives Resultat gebracht. Das Virus hat FDP-Ständerat Josef Dittli erwischt. Müssen die Ratskollegen nun zittern? Oder reicht das Schutzkonzept aus?
Publiziert: 04.03.2021 um 11:49 Uhr
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Aktualisiert: 04.03.2021 um 14:08 Uhr
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FDP-Ständerat Josef Dittli will Gratistests für alle. Jetzt hat ihn das Virus selbst erwischt.
Foto: keystone-sda.ch
Ruedi Studer

Das Bundeshaus hat seinen ersten Corona-Fall im Rahmen der präventiven Corona-Tests während der Frühlingssession: Erwischt hat es den Urner FDP-Ständerat Josef Dittli (63). Am Mittwoch wurde er positiv getestet. «Ich habe keinerlei Symptome», sagt er gegenüber BLICK. Um welchen Virustyp es sich handelt, wisse er aber noch nicht.

Müssen seine Kollegen im Ständerat nun zittern und reihenweise in Quarantäne? «Allfällige Quarantäne-Entscheide obliegen den zuständigen kantonalen Behörden», erklären die Parlamentsdienste dazu. «Diese beurteilen den Einzelfall und insbesondere, ob die Schutzmassnahmen eingehalten wurden.»

Klar ist: Das Bundeshaus verfügt über ein Schutzkonzept mit Maskenpflicht, Plexiglastrennwänden zwischen den Ratsmitgliedern oder Zugangsbeschränkungen für Nicht-Parlamentarier.

Dittlis Frau muss in Quarantäne

Dittli selbst hat sich nach dem positiven Testresultat gleich in Isolation begeben und ist nach Hause gefahren. Dort hat er seine Infektion dem Urner Contact-Tracing gemeldet und das weitere Vorgehen besprochen.

«Ich musste niemanden dem Contact-Tracing melden, weil ich mit niemanden länger als 15 Minuten mit weniger als 1,5 Meter Abstand ungeschützt zusammen war», berichtet Dittli. «Meine Frau ist die einzige Person, die aufgrund des Gesprächs mit der Fachperson des Contact-Tracings nun in Quarantäne musste.» Sie lasse sich heute testen.

Covid-App warnt Ständeräte

Auch Dittlis Ratskolleginnen und -kollegen, die im Ständerat in der Nähe seines Pults sitzen, nehmen die Situation gelassen. Mehrere haben via Swisscovid-App eine Warnmeldung erhalten, dass sie einer infizierten Person zu lange zu nahe waren.

So auch Mitte-Fraktionschefin Andrea Gmür (56), die nur durch den Gang getrennt neben Dittli sitzt. «Ich habe eine Warnung erhalten und auf der App gleich einen umfangreichen Fragebogen ausgefüllt», erzählt sie. Dabei habe man etwa auch ausfüllen müssen, ob man Maske getragen habe oder ob Plexiglaswände vorhanden gewesen seien – denn die App erkennt ja nicht, ob ein Schutzkonzept besteht.

«Danach habe ich eine Grün-Meldung erhalten. Das heisst, es gibt keine Gefahr, ich soll aber vorsichtig sein», so die Luzerner Ständerätin. Hätte sie eine Rot-Meldung erhalten, hätte sie sich umgehend in Quarantäne begeben müssen. «Das zeigt, dass die App funktioniert», so Gmür. Auch sie hat übrigens beim Bundeshaus-Massentest mitgemacht und am Donnerstag ein negatives Ergebnis erhalten. «Ich werde mich aber selbstverständlich und gern nächste Woche wieder testen lassen.»

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FDP-Noser ist schon immun

Dittlis Sitznachbar Ruedi Noser (59, ZH) hat ebenfalls eine Warnmeldung der Swisscovid-App erhalten. «Aber ich hatte den Virus schon Anfang Januar und gehe davon aus, dass das für mich kein Problem ist», erklärt der Zürcher Ständerat. Noser ist also bereits immun.

Auch die beiden FDP-Standesherren Andrea Caroni (40, AR) und Hans Wicki (57, NW), die in der Pultreihe hinter Dittli platziert sind, nehmen es locker. «Wir haben ja extra Massenschnelltests, Abstand, Plexiglas und Maske, um Massenquarantänen zu vermeiden», sagt Caroni. Und Wicki meint: «Ich wurde gestern negativ getestet, die Covid-App machte keine Warnung, und ich fühle mich gesund. Kein Grund zur Sorge also!»

Von 617 Tests nur einer positiv

Tatsächlich ist Dittli bisher der einzige, bei dem das Testresultat positiv ausfiel – bei insgesamt 617 Corona-Tests in der ersten Woche der Frühlingssession, wie die Parlamentsdienste twittern. 250 Tests wurden dabei an Ratsmitgliedern durchgeführt, und 367 an weiteren Sessionsteilnehmern wie Fraktionsmitarbeiterinnen oder Journalisten.

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Der Urner FDP-Ständerat, der regelmässige Corona-Gratistests für die ganze Bevölkerung verlangt, sieht sogar etwas Gutes darin: «Ich bin der Beweis dafür, dass das System funktioniert. Meine Forderung nach regelmässigen Massentests wird bestätigt. Grotesk ist nur, dass in der Frühlingssession ausgerechnet ich der Erste bin, den es erwischt.»

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