Für Piks brauchts weniger Mut als für Feuerwerk-Challenge
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Impfkampagne für Jugendliche:Für Piks brauchts weniger Mut als für Feuerwerk-Challenge

Spritze im Arm statt Zuckerstock in der Hose
So will das BAG Jugendliche zum Impfen bringen

Der Bund will die Jugendlichen mit einer neuen Kampagne zur Impfung animieren. Es setzt dafür auf Blödel-Videos aus dem Internet.
Publiziert: 14.09.2021 um 12:52 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2021 um 17:48 Uhr
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Eine Impfung braucht weniger Mut, als sich einen Zuckerstock in die Hose zu stecken. Und sie schützt.
Ladina Triaca

Es ist Samstagabend in Bern und die Schlange vor dem Testzentrum beim Bollwerk ist grösser als vor jedem Club. Viele junge Menschen müssen sich jedes Mal testen lassen, bevor sie ausgehen. Denn sie gehören zu jenen 40 Prozent der Schweizer Bevölkerung, die nicht geimpft sind.

Die Impfquote unter den jungen Menschen ist besonders tief. Gerade mal zwei von fünf Jugendlichen unter 19 Jahren haben sich bislang impfen lassen. Bei den jungen Erwachsenen zwischen 20 und 29 Jahren sind es knapp drei von fünf. Die tiefe Impfquote bereitet dem Bund insbesondere mit Blick auf die kälteren Herbst- und Wintermonate Sorgen.

Werbung mit Zuckerstock

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat deshalb heute eine Impfkampagne lanciert, die sich speziell an Jugendliche richtet. In drei Videos, die ab sofort auf Instagram, Facebook, Tiktok, Snapchat und Youtube zu sehen sind, sollen sie auf unterhaltsame Weise von der Impfung überzeugt werden.

In den Videos sind junge Menschen zu sehen, die sich ziemlich idiotisch verhalten. So steckt sich etwa ein junger Mann einen Zuckerstock in die Hose und versucht schon wenig später, sich vom brennenden Feuerwerkskörper zu befreien. Die Message des BAG: Eine Impfung braucht weniger Mut, als so einen Blödsinn zu veranstalten. Und sie ist viel sicherer als eine Infektion mit dem Virus.

«Wir zielen mit der Kampagne gezielt auf junge Menschen, die diffuse Ängste vor der Impfung haben und noch ein emotionales Anstupfen brauchen», sagt BAG-Kampagnenleiter Adrian Kammer.

Protagonisten wissen von nichts

Die Protagonisten in den Videos wissen allerdings nicht, dass sie ab sofort als Werbeträger für das BAG fungieren. Die Personen seien nicht informiert worden, sagt Kammer. Das sei bei Stockmaterial, also Fotos und Videos von Agenturen, immer so.

Eine eigene Filmproduktion wäre laut dem Kampagnenexperten viel teurer gewesen. Insgesamt kostet die Kampagne den Bund nun 230'000 Franken. 70 Prozent davon fliessen in die Verbreitung der Videos. Zu sehen sind diese und weitere Sujets bis Ende Oktober.

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