Westschweiz fordert Corona-Verschärfungen
19:50
Der Abend auf Blick TV:Berset warnt und die Kantone ziehen die Schraube an

Sperrstunde, Sportverbot, Homeschooling
Westschweiz fordert Corona-Verschärfungen

Die Romandie will im Kampf gegen Corona vorwärts machen. Die Gesundheitsdirektoren fordern eine Sperrstunde ab 23 Uhr, Versammlungsverbot ab 10 Personen und stärkere Einschränkung von Spitalbesuchen.
Publiziert: 22.10.2020 um 18:58 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2020 um 20:05 Uhr
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Alain Berset forderte die Kantone dazu auf, griffigere Massnahmen zu beschliessen.
Foto: keystone-sda.ch

Bereits am Sonntag hatte der Bundesrat weitere Massnahmen wie eine allgemeine Maskenpflicht verordnet. Jetzt macht er Druck auf die Kantone und gibt ihnen eine Gnadenfrist bis nächsten Mittwoch, flächendeckend griffigere Massnahmen zu beschliessen.

Dieser Aufforderung kommen die Westschweizer Gesundheitsdirektoren nun gemeinsam nach. Die Conférence Latine des Affaires Sanitaires et Sociales (CLASS), die Regionalkonferenz der Gesundheitsdirektoren der lateinischen Schweiz, empfiehlt den Kantonen in einem Schreiben, das BLICK vorliegt, gemeinsam strengere Regeln.

Nur noch 1000 Leute im Stadion

Konkret fordern die Gesundheitsdirektoren von den Kantonsregierungen:

  • eine Sperrstunde für öffentliche Einrichtungen um 23 Uhr
  • Versammlungsverbot für mehr als 10 Personen
  • Begrenzung der Anzahl Personen pro Tisch in Restaurants
  • Sport-Events nur noch mit bis zu 1000 Zuschauern, im Stadion darf nur am Platz gegessen und getrunken werden
  • Verbot von Amateur-Kontaktsportarten und Gesellschaftstänzen sowie Maskenpflicht für Chöre
  • Besuche von Patienten und Bewohnern in Spitälern und Heimen sollen eingeschränkt werden
  • Schulen sollen Fernunterricht prüfen

Wenn die Kantone diese Empfehlungen nicht umsetzen, soll dies der Bundesrat tun, so die CLASS.

Armee soll wieder in die Spitäler

Auch an den Bund hat die Konferenz Forderungen. Dieser soll:

  • nicht dringende klinische Eingriffe im Spital als zu verschieben deklarieren
  • Spitäler und andere Gesundheitseinrichtungen wieder durch Armee unterstützen
  • die Wartefristen bei der Kurzarbeit wieder aufheben

In ihrem Schreiben erklärt die CLASS diese Verschärfungen: «Krankenhauseinweisungen steigen rapide an. Diese Entwicklung droht das Gesundheitssystem zu überlasten – die Zahl der Todesfälle wird steigen.» Um diesen Trend zu brechen, seien griffigere Massnahmen erforderlich. Gleichzeitig sei es aber auch wichtig, wirtschaftlich und soziale Folgen so gut wie möglich zu begrenzen. (dbn)

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