SP-Mann gewählt
Aargauer Regierung bleibt ein reiner Männerverein

Die SP hat im Kanton Aargau ihren freigewordenen Sitz in der Kantonsregierung verteidigt. Gewählt wurde Dieter Egli. Die vier bisherigen Regierungsräte von SVP (2 Sitze), CVP und FDP wurden bestätigt. Der Regierung gehören einzig Männer an.
Publiziert: 18.10.2020 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2020 um 17:01 Uhr
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Der Wahlkampf blieb in Zeiten der Corona-Krise eher flau. Das deutet bereits im Vorfeld auf keine grossen Veränderungen hin.
Foto: Keystone
Daniel Ballmer

Fünf Sitze, fünf Herren. Schon bisher war die Aargauer Regierung fest in Männerhand. Und das bleibt auch so. Nicht nur die vier Bisherigen sind klar im Amt bestätigt worden. Auch die SP konnte ihren Sitz mit Fraktionspräsident Dieter Egli (50) verteidigen. Überraschungen blieben damit aus. Die Wählenden setzen auf Kontinuität.

Mit 95'611 meisten Stimmen erhalten hat Finanzdirektor Markus Dieth (53, CVP). Ebenfalls klar wiedergewählt wurden Baudirektor Stephan Attiger (53, FDP) mit 95'404 Stimmen und Bildungsdirektor Alex Hürzeler (55, SVP) mit 87'413 Stimmen.

Grüne Frau bleibt chancenlos

Mit 74'492 klar weniger Stimmen erhalten hat Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati (54, SVP). Er ist erst seit vergangenem Dezember im Amt und hat die Nachfolge der zurückgetretenen Parteikollegin Franziska Roth (56) angetreten hat. Doch auch Gallati hat es bequem zur Wiederwahl gereicht. Das absolute Mehr liegt bei 57'198 Stimmen.

Neu auf Anhieb in den Regierungsrat gewählt wurde Egli. Der Kommunikationsleiter der Gewerkschaft Syna erhielt 69'747 Stimmen. Er übernimmt den freiwerdenden Sitz von SP-Regierungsrat Urs Hofmann (63), der als einziger Bisheriger nicht mehr zur Wahl antrat. Damit bleibt die Aargauer Regierung auch weiterhin eine reiner Männerverein.

Diese Männer-Phalanx hatten die Grünen zu sprengen versucht – erfolglos. Zwar hat ihre Kandidatin Christiane Guyer (57) mit 60'103 Stimmen das absolute Mehr ebenfalls geschafft. Sie scheidet aber als Überzählige aus. Die Wahlbeteiligung betrug 32,3 Prozent.

Die Grünen-Kandidatin zeigt sich über den Ausgang der Wahl sehr enttäuscht. Es ärgere sie, dass der Aargau weiterhin eine Männerregierung habe, sagte Guyer im Radio SRF: «Das ist einfach ein Rückschritt - und es ist einfach nicht mehr zeitgemäss.»

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