Sorgen wegen Ukraine-Krieg
Jetzt werden Ravioli gehamstert

Wegen des Krieges in der Ukraine legen viele einen Notvorrat an. Im Online-Verkauf sind Büchsenravioli beliebt wie nie. Aber auch andere Produkte finden plötzlich reissenden Absatz.
Publiziert: 29.04.2022 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2022 um 14:42 Uhr
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Besonders im Online-Verkauf gibt es nun einen Boom auf Notvorräte.
Foto: zVg

Neun Liter Wasser, Schokolade, Lebensmittel und Taschenlampen: Einen gewissen Notvorrat zu lagern, empfiehlt der Bund der Schweizer Bevölkerung ganz grundsätzlich.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine nehmen Herr und Frau Schweizer die in normalen Zeiten wenig beachteten Empfehlungen plötzlich durchaus ernst. Die Zeitungen der «CH Media» schreiben gar von einem regelrechten «Notvorratsboom».

Ravioli-Rekorde beim Online-Verkauf

Laut einer Auswertung des grössten Schweizer Online-Warenhauses Digitec Galaxus ist der Einfluss aufs Einkaufsverhalten stark spürbar. Besonders beliebt bei der Migros-Tochterfirma: Büchsenravioli und Fertiggerichte. Beides ist laut Bericht so häufig online verkauft worden wie noch nie.

Hohe Nachfrage ist online auch bei Grundnahrungsmitteln wie Zucker, Mineralwasser und Milch, aber auch bei Tierfutter feststellbar. In den Migros-Supermärkten wiederum stieg die Nachfrage nach lang haltbaren Lebensmitteln vor allem zu Beginn der Krise.

Mittlerweile habe sich die Situation aber wieder normalisiert, so ein Migros-Sprecher. «Vielleicht haben einfach zu viele Leute noch zu viele Büchsenravioli von der Corona-Pandemie vorrätig.»

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Energie für den Notfall

Es wird aber nicht nur für das leibliche Wohl im Notfall vorgesorgt. So beschaffen sich viele auch Radios – wie es auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz empfiehlt. Denn im Notfall informiert die Regierung auch über dieses Medium.

Der Streit um die Energieversorgung hat ebenfalls Spuren hinterlassen. So gebe es ein starkes Plus bei Solarpanels und Stromgeneratoren. Deutlich angestiegen sei auch die Nachfrage im Outdoor-Sortiment: bei den Wasserfiltern um über 450 Prozent, bei den Nachtsichtgeräten über 300 Prozent.

Ebenfalls viel mehr verkauft wurden Erste-Hilfe-Sets – hier wird allerdings vermutet, dass diese nicht im Luftschutzkeller gelandet sind, sondern als Materialspenden in der Ukraine. (gbl)

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