Bis zu 780 Stellen sind weg. Die Fluggesellschaft Swiss muss eine Massenentlassung vornehmen. «Es tut uns sehr leid, dass so viele Mitarbeiter davon betroffen sein könnten. Aber wir hatten keine andere Wahl», sagt Dieter Vranckx (48), CEO der Swiss. Weil die Flugbranche nach wie vor gegroundet ist, kämpft auch die Swiss weiterhin mit der Corona-Krise.
Die Massenentlassung erfolgt trotz staatlicher Unterstützung. Die Swiss und Edelweiss erhielten vom Bund eine zugesicherte Unterstützung von insgesamt 1,5 Milliarden Franken. Selbst dieses Geld konnte die Jobs schliesslich nicht retten. Das sorgt für Unmut in der Politik.
«Ich bedaure den heutigen Entscheid der Swiss sehr», schreibt beispielsweise Bundespräsident Guy Parmelin (61) auf Twitter.
«Angestellte zahlen die Zeche»
Besonders auf der linken Seite sorgt der Entscheid für Aufruhr. «Zuerst erhält die Swiss Finanzhilfen in Milliardenhöhe. Danach lassen sich die Top-Manager Boni auszahlen. Und jetzt zahlen die Angestellten mit der Massenentlassung die Zeche. Zynischer geht es kaum», heisst es bei der SP Schweiz.
Unverständnis über Unverständnis
Mit dieser Reaktion ist SVP-Politiker Thomas Aeschi (42) überhaupt nicht einverstanden. Er ärgert sich über die SP. «Was für eine Heuchelei der SP Schweiz: Zuerst mit dem CO2-Gesetz die Flugbranche zerstören und sich dann über Entlassungen der Swiss empören», lässt er auf Twitter verlauten.
Juso-Präsidentin Ronja Jansen (26) wehrt sich umgehend, dass Arbeitsplätze und Klimaschutz gegeneinander ausgespielt werden. Um grosse Arbeitslosenzahlen zu verhindern, schlägt sie deshalb Umschulungen von Swiss-Angestellten vor – bei fortlaufenden Lohnzahlungen. (lui)