Die Erhöhung der Kontogebühren der Postfinance per 1. Juli hat in den letzten Tagen hohe Wellen geschlagen. Dann gibt es neu ein Standardpakekt für fünf Franken und eines für zwölf Franken. Wer seine Dokumente auf Papier haben will, muss dafür extra bezahlen. Nun nimmt Postfinance-CEO in einem Interview mit der «Aargauer Zeitung» Stellung dazu.
Man wolle keine Sparer loswerden, sagt er. Aber: «Wir können es uns nicht mehr leisten, bei breiten Kundenschichten einfach Geld draufzulegen. Und ein reiner Sparkunde ist nicht kostendeckend.»
Keinesfalls ein Sanierungsfall
Köng rechnet damit, dass einige Kunden ihre Geld nun von der Postfinance abziehen. Schlaflose Nächte scheint ihm das nicht zu bereiten. «Kunden, die nicht bereit sind, etwas zu bezahlen, und auch keine zusätzlichen Dienstleistungen nutzen, werden wir aber nicht vermissen.»
Die Postfinance sei keinesfalls ein Sanierungsfall, so Köng. «Das wird sie auch nicht werden. Postfinance hat in den letzten 20 Jahren nicht einmal Verluste geschrieben. Es stimmt, wir haben eine Gewinnerosion. Doch auch für das Geschäftsjahr 2020 haben wir eine Dividende in dreistelliger Millionenhöhe abgeliefert.»
Profitabel arbeiten
Unter den aktuellen Rahmenbedingungen – auch ohne die Aufhebung des Krediotverbots verbunden mit einer Privatisierung – könne die Postfinance profitabel arbeiten und bleibe auch über die nächsten Jahre in der Gewinnzone. «Ich rechne mit Gewinnen in der Höhe des vergangenen Jahres», sagt Köng. (pbe)