So gefährlich leben Pöstler
Zwei Hundebisse pro Woche in der Schweiz

Das Arbeitsleben von Pöstlern ist gefährlich. Gemäss Suva werden pro Jahr im Schnitt rund 100 Briefträgerinnen und Kuriere von einem Hund gebissen. Das macht durchschnittlich zwei Bisse pro Woche.
Publiziert: 16.06.2024 um 13:07 Uhr
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Hunde verteidigen ihr Revier, und dazu gehört auch der Vorgarten – das müssen Briefträger jedes Jahr am eigenen Leib erfahren.
Foto: Keystone
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Das Päckli oder die ankommenden Briefe erfreuen nicht immer den ganzen Haushalt. So jedenfalls lässt sich die Zahl Hundebisse bei Briefträgerinnen und Kurieren erklären. 

Gemäss Suva werden pro Jahr im Schnitt rund 100 Pöstler von einem Hund gebissen – statistisch gesehen greift etwa zweimal pro Woche ein Hund einen uniformierten Pöstler an. Damit werden mehr Pöstler als Mitarbeitende der Veterinärämter gebissen, wie die «SonntagsZeitung» in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt.

«Der Pöstler sollte nicht wegrennen»

Das Kernproblem bei den Brief- und Päckliträgern: Sie dringen immer wieder in das Revier des Hundes ein, obwohl das Tier meint, er habe den Eindringling mit Gebell vertrieben. Nach dem ersten Zusammentreffen glaubt der Kläffer gemäss Hundetrainerin Anja Papenberg, er habe diesen Eindringling erfolgreich vertrieben. Schliesslich ging der Postbote ja wieder. Doch weil er am folgenden Tag erneut aufkreuze, sei der Briefträger «in den Augen des Hundes offensichtlich beratungsresistent», so die Expertin in der «Sonntagszeitung».

Tierpsychologen warnen auch vor falschem Verhalten beim Duell im Vorgarten: «Der Pöstler sollte sich nicht umdrehen und wegrennen – damit weckt er dann auch noch den Jagdtrieb des Hundes.» 

Hundekurse für Pöstler

Da der unfreundliche Kontakt mit Hunden bei der täglichen Arbeit bei der Post unvermeidbar ist, schenkt auch das Unternehmen dem Thema Aufmerksamkeit. Wie der gelbe Riese in einem Beitrag auf seiner Website 2021 mitteilte, würde die Post in Schulungen für neue Mitarbeitende auf die potenzielle Gefahr von Hunden hinweisen.

Allgemein gesehen ist die Anzahl Hundebisse, die die Suva in ihrer Unfallstatistik ausweist, seit den 1990er-Jahren aber stark zurückgegangen. «Ein wesentlicher Grund mag sein, dass sich die Briefkästen der Kundinnen und Kunden nicht mehr beim Haus befinden, sondern gemäss der Eidgenössischen Postkommission an der Grundstücksgrenze», schreibt die Post auf ihrer Website. Somit müssen die Postbotinnen und -boten gar nicht mehr ins Revier der Kläffer eindringen und können so bissige Begegnungen aus dem Weg gehen.

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