Aussenministerinnen und Aussenminister von über 30 Staaten reisen kommende Woche ans Weltwirtschaftsforum (WEF) nach Davos – laut den Organisatoren so viele wie noch nie. Denn natürlich ist auch am Wirtschaftstreffen, das dieses Jahr wegen Corona erstmals nicht im Januar stattfindet, das grosse Thema der Ukraine-Krieg.
«Geschichte an einem Wendepunkt» lautet das Motto des diesjährigen WEF. Die Umstände, unter denen man zusammenkomme, seien «beispiellos», sagte WEF-Gründer Klaus Schwab (84) an einer Medienkonferenz am Donnerstag. «Unsere Solidarität in Davos gilt zuallererst den Menschen, die unter den Gräueln dieses Kriegs leiden.»
Selenski hält Ansprache
Am Montag wird der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski sich per Videoschaltung an die 2500 Teilnehmenden des WEF wenden. Aussenminister Dmytro Kuleba wird voraussichtlich nach Davos reisen, ebenso wie die beiden Brüder und ehemaligen ukrainischen Boxer Vitali und Wladimir Klitschko. Ersterer ist der Bürgermeister von Kiew. Russische Vertreter waren ausgeladen worden.
Das WEF ist aber nicht nur wegen des tobenden Ukraine-Kriegs ein Krisengipfel. Zentrale Themen sind auch der Kampf gegen den Klimawandel, die Corona-Pandemie sowie die drohende Wirtschafts- und Ernährungskrise. Über 50 Staats- und Regierungschefs, knapp 20 Klima- und fast 50 Finanzministerinnen und -minister werden in Davos sein. Topshots sind der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, US-Klima-Sondergesandter John Kerry und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Weitere prominente Gäste sind Christine Lagarde, Präsidentin der Europäischen Zentralbank, sowie Kristalina Georgiewa, Direktorin des Internationalen Währungsfonds. (lha)
