Sagen Sie mal, SVP-Nationalrätin Diana Gutjahr
«Ich bekomme Vögel, wenn jemand mit 45 in der 50er-Zone fährt»

Als Unternehmerin in der Metallbranche will die Thurgauer SVP-Nationalrätin Entlassene anderer Firmen übernehmen. Zeit fürs Tennis fehlt ihr, der Tiefschlaf auch.
Publiziert: 22.07.2024 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2024 um 14:27 Uhr
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Unternehmerin und Politikerin Diana Gutjahr (40) sitzt für die SVP im Parlament in Bern.
Foto: Thomas Meier
Jessica Pfister
Schweizer Illustrierte

Welche Eigenschaft hätten Sie lieber nicht?
Das ist zwar keine Eigenschaft, aber ich bin ein Kochmuffel. Ich koche überhaupt nicht gern.

Wer kocht bei Ihnen?
Mein Mann. Er wollte zum Glück früher mal Koch werden.

Was wären Sie gern geworden?
Operationsschwester. Leider habe ich Mühe beim Anblick von Blut. Bis heute fasziniert mich aber alles, was mit Medizin und dem Körper zu tun hat.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

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Was haben Sie zuletzt geträumt?
Seit unser Sohn auf der Welt ist, falle ich gar nicht mehr in den Tiefschlaf.

Haben Sie einen Spitznamen?
Didi. Das fing in der Schule an und ist bis heute so. Auch meine Eltern sagen mir Didi. Ich finde das lustig.

Welches Ereignis hat Ihr Leben verändert?
Ich habe als Leistungssport Tennis gespielt. Ich hatte total Freude daran, habe viel investiert, nahm an internationalen Turnieren teil. Und doch wusste ich unterbewusst: Für die Spitze reicht es wohl nicht. Eingeprägt hat sich bei mir die Szene, als der österreichische Spieler Thomas Muster mit dem verletzten Bein im Sitzen noch trainierte. Da wusste ich: Auf den Sport alleine sollte man sich nicht verlassen. Also investiere in die Ausbildung.

Spielen Sie heute noch?
Nicht mehr oft – mir fehlen die Zeit und ein Trainingspartner auf dem gleichen Niveau. Aber ich möchte sicher mal mit meinem zweieinhalbjährigen Sohn auf den Platz. Es wäre schön, wenn er Spass daran hätte.

«Ich spielte früher leistungsmässig Tennis. Heute bin ich noch im TC Nationalrat.»
Foto: ZVG

Was darf in Ihrem Haushalt nicht fehlen?
Putzmittel und ein guter Staubsauger. Ich habe einen Putzfimmel.

Was denken andere über Sie, was vielleicht gar nicht stimmt?
Ich bin ein Einzelkind. Viele denken, dass diese es einfacher haben, sich kaum bemühen müssen. Dabei ist das Gegenteil der Fall. Das Einzelkind ist immer im Fokus. Bringt es etwa eine schlechte Note heim, dreht sich die Diskussion darum und nicht noch um den Seich, den die Schwester oder der Bruder am Nachmittag angestellt hat.

Für wen haben Sie als Teenager geschwärmt?
Die Backstreet Boys. Aber ich war nie ein Groupie (lacht).

Wie sah Ihr Zimmer mit 16 aus?
Sehr aufgeräumt. Poster von Stars hingen da kaum, dafür habe ich mir Matheaufgaben, die ich nicht konnte, an die schräge Zimmerdecke über meinem Bett geklebt. So habe ich gelernt.

Was lernen Sie gerade, was Sie noch nicht so gut können?
Ich lerne ständig Neues. Etwa bei Abstimmungen wie der kommenden BVG-Reform. Ich bin nicht jemand, der einfach ein Argumentarium liest. Ich will alles wissen, jedes Detail. Natürlich auch in meiner Arbeit als Unternehmerin. Da wird man plötzlich zur Expertin und erkennt, was aus der Politik Sinn ergibt und was nicht.

Gutjahrs Ragdoll-Katze Suri ist mit 15 Jahren schon eine alte Dame.
Foto: ZVG

Wofür geben Sie am meisten Geld aus?
Für Kinderbücher für meinen Sohn. Peppa Pig und Paw Patrol findet er gerade toll.

Ihr absolutes Lieblingsessen?
Knöpfli – gemacht von meiner Mutter.

Und Getränk?
Ein gutes Glas Rosé.

Wann haben Sie zuletzt geweint?
Wenn mich unser Kleiner an den Anschlag bringt und ich mich frage: Was mache ich falsch? Aber ich weiss ja: Alles ist nur eine Phase (lacht).

Auf wen waren Sie zuletzt eifersüchtig?
Ich habe gar keine Zeit, auf andere zu schauen. Das kommt wohl vom Sport. Ich versuche stets, mein Bestes zu geben – darum muss ich auch nicht eifersüchtig sein, wenn das Gegenüber besser ist oder mehr Glück hatte.

Was machen Sie als Letztes, bevor Sie ins Bett gehen?
Einen grossen Schluck Wasser mit Kohlensäure trinken.

Mit Severin Gutjahr führt die SVP-Nationalrätin das Familienunternehmen Ernst Fischer AG, einen Stahl- und Metallbaubetrieb in Romanshorn TG. Die beiden haben einen zweieinhalbjährigen Sohn.
Foto: ZVG

Wofür sollte es Bussen geben?
Für Schleicher. Ich bekomme Vögel, wenn jemand mit 45 in der 50er-Zone fährt.

Welchen Tag möchten Sie nochmals erleben?
Unseren Hochzeitstag im Mai 2017. Wunderbares Wetter, die Zeremonie fand auf einem Schiff auf dem Bodensee statt, der Apéro am Hafenplatz, den unsere Firma gebaut hat.

Welches Kompliment haben Sie kürzlich erhalten?
Ich höre regelmässig, dass ich sehr authentisch bin. Ich setze mich nur für jene Anliegen öffentlich ein, hinter denen ich mit vollem Herzblut stehe.

Wer ist Ihre Heldin?
Meine Mutter. Sie ermöglicht mir alles im Leben, hält mir den Rücken frei. Dafür bin ich unendlich dankbar.

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