Ruag-Verwaltungsratspräsident Perrin über seinen Rücktritt
«Wir haben viel verändert, und da passieren auch Fehler»

Der Bericht der Eidgenössischen Finanzkontrolle wirft kein gutes Licht auf den Rüstungskonzern Ruag. Das hat auch personelle Konsequenzen. Jetzt spricht der abtretende Verwaltungsratspräsident Nicolas Perrin.
Publiziert: 21.02.2024 um 09:05 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2024 um 09:29 Uhr
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Die Ruag weibelte für den indirekten Verkauf von Leopard-1-Panzern in die Ukraine – der aber scheiterte. (Symbolbild)
Foto: RSI

Der Knall kam am späten Dienstagabend. Die Finanzkontrolle des Bundes kritisiert den Rüstungskonzern des Bundes harsch. Mehrfach haben die Finanzprüfer bei den Deals rund um die 96 Leopard-1-Panzer Mängel festgestellt, mehrfach wurden eigene Regeln nicht eingehalten. Verwaltungsratspräsident Nicolas Perrin (65) nimmt nun den Hut.

Gegenüber Radio SRF erklärt Perrin jetzt seinen Entscheid. Nach einem Gespräch mit Bundespräsidentin Viola Amherd (61) sei er zum Schluss gekommen, es sei das Beste für das Unternehmen, wenn eine «neue Persönlichkeit» die Ruag unbelastet weiterentwickeln könne. Aber: «Aus dem Bericht der Finanzkontrolle gehen keine zwingenden Gründe für einen Rücktritt hervor.»

Nichtsdestotrotz gesteht Perrin auch Fehler ein. Man habe in den letzten vier Jahren viele Altlasten aufräumen müssen. «Wir haben viel verändert, und da passieren auch Fehler, dazu stehe ich.»

«Hätten schneller informieren müssen»

Ein Vorwurf der Finanzkontrolle: Das Verteidigungsdepartement (VBS) sei erst später offiziell informiert worden – sogar erst, nachdem der Bundesrat den Deal bereits abgelehnt hatte. Perrin erklärt das gegenüber Radio SRF so: «Diese Information hat sich aus Gründen von Prioritäten ins Jahr 2021 verschoben», sagt er. «Sicher würde ich das heute so beurteilen, dass wir da schneller hätten informieren müssen.»

Bei der Ruag steht nach dem Rücktritt von Perrin ein Umbruch an. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass Ralph Müller ab März neuer CEO wird. Er folgt auf Brigitte Beck, die sich mit unverblümten Aussagen zum Ukraine-Krieg und zur Debatte um Waffenlieferungen der Schweiz in die Nesseln setzte. (bro)

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